Wir pflegen den Sonntagsspaziergang wie eh und je. Ich schlage vor, nach Andau zu fahren und vom Ort bis zur Brücke zu laufen. Die Brücke ist ein beliebter Fluchtweg gewesen, einmal 1956 beim Ungarn-Aufstand und dann nochmal beim Fall der Mauer und Zusammenbruch des Kommunismus. Die Landschaft ist flach und die Straße führt ewig geradeaus. In der Ferne sieht man ein wunderschönes Alpenpanorama und das Rosaliengebirge, immer noch ein wenig schneebedeckt. Wir laufen die Straße, die von Skulpturen gesäumt ist doch sie nimmt einfach kein Ende. Wir weichen großen Pfützen aus und setzen uns ein Limit. Schließlich sind wir nicht auf der Flucht und müssen das nicht zu Ende bringen. So wissen wir nicht mit Sicherheit, ob es diese Brücke überhaupt gibt oder ob sie wie die Einstein-Rosen-Brücke nur sowas wie ein Konstrukt ist.
Jutta scherzt mit der Flucht.