Freitag, 1. November 2013

Die Kaisereichel

In Donnerskirchen wurde Jesus aus der Kirche entfernt, da er sich dort ohne Aufenthaltsgenehmigung aufhiehlt. Vermutlich eingeschleust aus dem syrisch israelischen Grenzgebiet, hatte er sich in der Bergkirche verschanzt. Ein aufmerksamer Gottesdienstbesucher hatte während der Messe eine Bewegung hinter dem Altar bemerkt und die Polizei verständigt.
Da er behauptete, Gottes Sohn zu sein, ohne sich mit den entsprechenden Dokumenten ausweisen zu können, wurde er vorläufig auf einem Abstellplatz in Schubhaft genommen. Als wir bei ihm vorbeikamen, betete er gerade.



Von Donnerskirchen führt der Weg sanft ansteigend mitten hinein ins Leithagebirge, wie üblich ohne jede Aussicht, weil das Akaziengestrüpp so dicht wächst. Nach etwa eineinhalb Stunden Aufstieg erreicht man den Aussichtsturm bei der Kaisereichel. Von dort hätte man einen herrlichen Rundblick, wenn nicht herbstlicher Dunst die Sicht begrenzen würde. Dennoch lohnt es die Mühe, sich endlich über das gelbrot gefärbte Blätterdach zu erheben und von der Sonne wärmen zu lassen.
Die Kaisereichel erinnert an Franz Joseph I., der sich des öfteren auf der hölzernen Aussichtsplattform einer uralten Eiche splitternackt gezeigt haben soll.
Das Kaiserreich war reich an Kaisereicheln, meistens unter Kaisereichen, wo reicher Kaiser Leichen leise aus den Reichen weichen.

Kaisereichel im Leithagebirge