2- tage trip zu zweit in die nahe gelegene bergwelt. auf der rückfahrt haben wir rekapituliert und mal die arbeitshypothese aufgestellt, dass jutta bei jeder reise einen leichten migräneanfall hinlegt, d.h. bei jedem grösseren ortswechsel. die schwere des anfalls steht dabei nicht im verhältnis zur entfernung, denn der grade gestrige war heftig und der bei der ankunft in boston zumindest nicht ärger.
das war die reinste kotztour, um es mal knallhart auf den punkt zu bringen. da ich der einzig verfügbare in der reisegruppe war, habe ich zeitweise gleichzeitig gelenkt über die brille, karte geschaut durch die brille, mit tanken, geldholen und zahnbürste einkaufen zwischendurch und nach hotel ausschau haltend. fürsorglich vollbremste ich sofort, als ich im augenwinkel sowas wie gesundheit und wellness-hotel und spa sah. jutta kotzte zustimmend und wir zogen ein. die sonne schien, ich machte die erste bergtour, jutta umarmte das kühle bettzeug bis ich wiederkam, so machte ich die nächste bergtour, weil die sonne immer noch ihr bestes gab, diesmal fast 3 stunden und traf jutta im dorf an, auf der suche des ins leben zurückgekehrten nach der droge kaffee, die ihn endgültig wieder aus zombieland schießt. ich schloss mich an und da war noch genug vom tag zu geniessen.
nächsten tag war zwar jutta zur bergtour bereit, aber so ein dreckiges tief hatte die sonne verscheucht. wir waren tapfer und folgten pfad 381, der uns in
nur 2 stunden zu irgendeinem dingsdahüttenbauern bringen sollte. es nieselte,
roch aber verdammt gut holzig und erdig und tannig und alles war bestens, bis auf pfad 381, der anfangs mit markierungen gepflastert war, sich dann aber in hohen nassen gräsern, auf einer einsamen kuppe völlig verlor. mit völlig eingeweichten hosen gaben wir auf und stiegen ohne belohnung durch dingsbauer's prächtige brettljause und kaltes bier gedemütigt über den forstweg ab, der uns feucht aber fröhlich aus dem schlamassel führte.