Sonntag, 21. Februar 2010

EinPRAGsam

2 Übernachtungen in Prag.
Der erste Tag versinkt in einer grauen, inkontinenten Nebeldecke. Da wirkt die Stadt sehr trist. Der Wenzelsplatz ist schon bei stahlendem Sonnenschein keine Schönheit. Ein Demonstrant im Streitgespräch mit einem Typen, der er wohl für einen Polizeispitzel hält.
Und ganz unauffällig trist das Grab von Jan Palach, der sich 1969 aus Protest gegen den russischen Einmarsch verbrannte.
H&M, McDonalds und Co rücken ihm auf die Pelle. Nichts kann er mehr gegen diese Invasion
unternehmen. Auch kein anderer, denn diese Invasion ist so verlockend.
Prächtiger als der Wenzelsplatz ist allerdings der Altstädter Ring. Im Dunkel der Nacht, magisch erhellt, lässt er uns staunen und mit uns tausende Touristen.



Pragmatisch hatten wir unser Auto vor dem City Hotel unter deren Überwachungskamera geparkt.Gegen Gebühr selbstverständlich. Es scheint allerdings eine Eigenart der Stadt zu sein, von jedem Besucher etwas zurückzubehalten. Unserem bewachten Auto entnahm sie einige Kugelschreiber, Vignetten-Belege und meine über alles geliebte unendlich warme und schützende Winterjacke. Und darüber kann ich sehr wütend werden, bei aller Schönheit.
Zu schönen Orten sollte man wohl arm reisen.

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