Sonntag, 23. November 2025

Mircea Cartarescu, Autor

 "... Ich werde immer schreiben, auch wenn ich keine Leser finde. Das ist mein Leben. Schreiben ist für mich auch keine Tortur, wie für viele andere Schriftsteller, sondern ein Vergnügen. Es geht mir leicht von der Hand, es ist beinahe, als würde mir eine unsichtbare Kraft etwas diktieren, als wäre ich in Trance oder unter Hypnose. Eigentlich bin ich ein ganz normaler Kerl, aber wenn ich mich an meinen Schreibtisch setze, verändere ich mich komplett. Ich tauche in den Roman ein und vergesse alles um mich herum."

Samstag, 15. November 2025

Sonntag, 2. November 2025

Hyannis, Cape Cod

Sunrise in Hyannis

Edward Gorey House besucht, übernachtet im Hyannis Travel Inn. Frühwanderung, nach Zeitumstellung sehr früh, und da sitzt er immer noch und wartet auf die Kohle für sein Land.







Wir warten auch einige Zeit auf das Frühstück
im netten französischen Chez Antoine Café mit Blick auf den Eiffelturm.


Hier wurde vor 50 Jahren der weiße Hai gedreht, nicht in Hyannis, aber auf Martha's Vineyard (Insel um die Ecke) . Die Filmcrew größer als die Einwohnerzahl. Das erste Modell des Hais explodiert und auch sonst klappt nicht viel. Das Ergebnis kennen wir alle, ein Megaerfolg. Ich liebe den Film und brauch das T-shirt.


Der Laden macht gleich auf und hat für unbändige Kinder eine beunruhigende Message.




Dienstag, 28. Oktober 2025

Marcus Tullius Cicero

aus Robert Harris "Imperium":

"Ich habe ihn zu sehr verwöhnt, und weißt du warum? Weil er von angenehmer Wesensart ist. Das ist die verfluchteste von allen Eigenschaften, jemandem wie ihm lasse ich einfach alles durchgehen."

F.F. Coppola hat die Geschichte von Cicero und Catilina verfilmt und in den Sand gesetzt. Jetzt muss er seine Uhren verkaufen, weil er Pleite ist.

Dabei ist der Stoff so aktuell. Alles war schon da in Rom: Korruption, Machtmissbrauch, kaputte Eliten und eine großartige Idee von der Herrschaft des Volkes. Nur die Klamotten waren anders und andere Art von Social Media. Ach ja, keine Autos aber schon recht flotte Kutschen. 


Dienstag, 21. Oktober 2025

Intelligent Cars



 in Hanover, New Hampshire

Das Tagebuchschreiben

 ... hat Vorteile gegenüber einem Gespräch. Man kann seine Gedanken loswerden,
zunächst einmal ohne, dass man eine Reaktion auslöst, negativ oder positiv. Im
Tagebuch begegnet man seiner Gedankenwelt später mit Distanz und kann selbst urteilen, ob 
man richtig gelegen hat. Natürlich kann dadurch auch ein irriger Weg 
längere Zeit überleben. Aber sich von vornherein dem Urteil anderer auszuliefern,
verhindert zwar manchmal Irrtümer, verhindert aber auch dann das Begehen
von Irrtürmen, aus denen man doch am nachhaltigsten lernt.
Das analoge Tagebuch hat noch dazu den unschätzbaren Vorteil der fehlenden
rechtschreiberischen Autokorrekt-Uhr.

Montag, 20. Oktober 2025

Einsicht

Ich hatte mein Leben derart beschleunigt, dass mein inneres Kind auf
der Strecke geblieben war. Es entzog mir daraufhin die Betriebserlaubnis.
Erst auf der internationalen Raumstation holte es mich ein, und seitdem
leben wir wieder zusammen. Um nie wieder den Kontakt zu verlieren,
arbeite ich mit Tempomat und gelegentlichen Stillegungen.


Dienstag, 14. Oktober 2025

Einmal fahren wie ein Arschloch

zuhause würde ich das nie machen, aber hier in boston, wo mich keiner kennt, mit einem dreijährigen hinten im kindersitz? wir wollen ins museum of science. das problem: alle wollen mit ihren kindern dahin, weil das wetter furchtbar ist. und so hat sich vor dem parkhaus und der zufahrtstraße ein gewaltiger stau gebildet, der nicht an auflösung denkt. es kommen ja immer mehr dazu, weil es gegen halb elf geht, und da kommen sie langsam alle in gang. an der ersten ampel kann ich nichts dafür, dass ich auf der falschen spur direkt vor der ampel in die kolonne biege. der alte herr nimmt es gelassen. aber danach sehe ich erst, diese ewig lange linke spur, auf der sich kaum etwas bewegt, weit weit weg das parkhaus. ganz ohne nachdenken rastet bei mir ein urzeitlicher drang ein, nicht der letzte zu sein. die rechte spur ist frei, unglaublich verlockend. einer macht es vor und schert in der mitte ein. das ist mir zuwenig. mein gasfuß denkt gar nichts und befördert uns genau vor die einfahrt in die parkgarage. jetzt muss mich nur noch der fette rivian durchlassen. ich vermeide blickkontakt, weil ich mir vorstellen kann, wie der aussieht. vor mir, der ich mittlerweile quer in der gegenfahrbahn stehe, taucht plötzlich eine duck tour vor mir auf (bitte googeln, wie diese amphibienkolosse aussehen). mir bleibt nichts anderes übrig, als mich auf den gehweg vor dem parkhaus zu bugsieren. und da trennen mich nur noch centimeter vom rivian, der nicht nachgeben will. mittlerweile spüre ich, wie mich diese ganze aktion total high macht und mein jubel steckt auch jack im kindersitz an, der sich vorher schon auch mal ein "fuck" anhören musste, einfach geil! der rivian gibt auf und wir sind drin. so müssen sich all diese leute fühlen, die ständig auf der überholspur leben und alle verachten, die sich auf überfüllten spuren durchs leben quälen. sie werden gehasst, und es ist ihnen völlig egal. aber jetzt sind wir drin und da sind auch schon sehr viele andere. wir parken auf dem noch leeren dach.

Triceratops und Beeniesaurus

Boston, Museum Of Science

als wir rausgehen, ist der dachparkplatz auch vollgeparkt. es regnet und wir fahren gemütlich home, und zwar auf der rechten spur, ganz entspannt, ganz brav. so haben sie uns gern.