Sonntag, 31. August 2008

Deutschlandreise-Der Südwesten

"Sie sind angekommen" meint Frau Navi verschmitzt.
Was nun zu tun ist: Zuhören und staunen, den Ort, die Menschen, wo ich geboren und aufgewachsen bin, in mich aufnehmen.

In Saarburg: Mühlen, Mauern, Mittelalter, Schiefer, Weinberge und Kartoffelklösse. Wolken weiss vor der Sonne auf blauem Himmel belichten das Kopfsteinpflaster und die Schieferdächer mit laaangsamen Blitzen, denen kein Donner folgt. Müde im Kopf vom Riesling vom Hang gegenüber, der Viezschorle (0,4 %) und ohne die Wirkung des guten Espresso zu spüren. Wenn der Schatten der Häuser die Fahrräder erreicht, sollten wir hier weg sein, sind doch die Saarburger seit Urzeiten blutsaugende Vampire, die, Sonnenlicht meidend, zurückgebliebene Touristen abpassen, in steinerne Nischen zerren und aussaugen.


Wann werden die Fördertürme wieder wach, um die allerletzten Rohstoffe aus der Erde zu kratzen? Und wer wird darum kämpfen? Die Region Saar-Mosel, landschaftlich reizvoll, doch von Tristesse durchwoben. Als hätten die vielen Kriege und die Schwerindustrie alles Lebendige ein wenig erschöpft. Die Orte im Herzen ausgestorben, geschlossene Läden und Cafés, müde Menschen aus Fenstern schauend auf die wenigen Menschen und Autos auf den blumengeschmückten Strassen. Der Regen streut noch etwas Trübseligkeit darüber.

Petite Rozelle und Gross-Rosseln waren einst eins.
Jutta meint "Geschenkeladen"
Werner schüttelt "Gelenkeschaden"
Ernsthafte Einträge sind privater Natur und finden sich in meinem Offline Tagebuch.

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