Samstag, 26. Oktober 2013

Schmankerl

Ich bin im AKH für eine Belastungsergometrie. Die Dame, die mich aufruft, bemerkt nicht, dass ich gleich neben ihr sitze. Deshalb brüllt sie meinen Namen so laut, dass ich den Aufruf auch von zuhause gehört hätte.
Auf meine mündige Patientenart reagiert sie freundlich aber eindeutig. Halts Maul und tret (Subtext)
Als bei Puls 90 der Blutdruck um 30% einbricht, ruft sie:
"Du Herr Professor, i hab da ein Schmankerl für dich"
Der Professor Du sieht das etwas anders, sodass sie sich streiten.
Bevor es so richtig losgeht mit dem Zankerl übers Schmankerl, sagt sie noch zu mir, sie möchte, dass ich doch bitte draußen warten soll.
So verpasse ich vermutlich das wahre Schmankerl.

Sonntag, 6. Oktober 2013

Bad Hall

gesprochen: Bäd Holl
bedeutet: böse Halle

Alle leben hier mit dem Präfix "gegen"
Es gibt keine Bauern, sondern nur Gegenbauern. Kein Verkehr, nur Gegenverkehr, keine Züge, nur Gegenzüge.
Die Inhaber unserer Pension heißen Gegenhuber.
Das Phänomen hat sich vermutlich aus der Gegenreformation entwickelt. Man weiss es nicht. Man kann es allerdings ohne weiteres behaupten, weil der Gegenbeweis schwer zu erbringen sein wird.
Im Stadttheater gibt es derzeit die Gegenfledermaus.
Ich will sie nicht sehen, weil ich genug habe vom Gegensein.
Am schlimmsten war der Golfplatz, auf dem natürlich Gegengolf gespielt wird. Jeder Spieler hat einen Gegenspieler und jeder Ball einen Gegenball. Dabei kommt es häufig zu Verletzungen.
Als ich am Rande des Spielfeldes stand, trat ein Spieler an mich heran und kritisierte meinen Stand:
Ich solle es mal mit dem Gegenstand probieren.

Nie wieder Bad Hall

Dazu gab es kein Gegenangebot

Samstag, 5. Oktober 2013

Steyr

Bitte nicht hinfahren. Das ist ein Kriegsgebiet und als eine der ersten österreichischen Städte komplett von den Autos erobert. Etliche Fußgänger wurden an Kreuzungen eingeschlossen und als Geiseln genommen. Die Forderung des Sprechers (ein BMW): Beseitigung der verbliebenen Gehsteige und Asphaltierung aller Grünflächen.
Die Stadt soll innerhalb einer Woche fußgängerfrei sein.
Ansonsten werden die Geiseln angehupt, angefahren und schließlich überrollt.
Der Bürgermeister (BMW-Fahrer) ist zu Verhandlungen bereit und bereits auf die meisten Forderungen eingegangen.
Das Christkindl ist auf der Flucht, weil es gar keinen Führerschein besitzt, eine Bedingung für den Verbleib in der Stadt.
Auch wir flüchten nach einer Stunde Zwangsaufenthalt im Labyrinth der Straßensperren und Umleitungen über eine winzige Landstraße Richtung nicht asphaltierbares Gebirge und landen in Bad Hall, das sich allerdings ebenfalls im Belagerungszustand befindet.
An einer Straßenecke liegt dort das Christkind im Dreck und bettelt um ein bisschen Brot.
Wir buchen 2 Tage
in der Parkpension und hoffen, dass es mit der kompletten Übernahme noch ein Weilchen dauert.
Heute wandern wir zum Baum mitten in der Welt bei Kremsmünster und versuchen dort Kontakt aufzunehmen mit der Fußgängerfront OÖ, die sich in einem Gewölbe verschanzt hat und Angriffe auf Tankstellen plant.
Bisher konnten immerhin die gesamten Bestände an Scheibenfrostschutz sichergestellt und in einem Salzstollen gelagert werden.
Eine Kältewelle ist angekündigt.