Donnerstag, 27. November 2014

Meide das Huhn

Schon beim ersten USA Aufenthalt mied ich das Huhn und wurde auf das Peinlichste befragt, warum und ob ich denn der FDA nicht traue. Ich versuchte, mein Bauchgefühl mit irgendwelchen zusammengeschusterten Argumenten aufzufetten, wurde aber trotzdem von da an als systemkritischer Verweigerer, Baumumarmer mit Kommunismus-Option scharf beobachtet.
Nun hab ich es schwarz auf weiß aus der New York Times, was es mit dem Chicken so auf sich hat.
Ursprünglich Sklavenkost, weil die sich weder Schwein noch Rind halten durften, fand es durch die schwarzen Köche bei den Wohlhabenden Einlass in Form in Öl ausgebratener Teile.
Eine weitere Verbreitung erreichten die europäischen Juden, die das Schwein mieden. Dann kamen asiatische Arten des Huhnes dazu, schmackhafter und fleißiger und ergiebiger in Eier- und Fleischleistung.
Und dann kam der Krieg, der die Soldaten mit
Rind- und Schweinefleisch bevorzugte und die Heimat mit dem Huhn abfertigte.
Der Krieg ging zu Ende, das Huhn blieb, mittlerweile aus der Massenproduktion, als billige und wenig kontrollierte Lebensmittelquelle. Das Zeug ist mittlerweile so geschmacklos, dass man es nur genießen kann mit allerlei geschmackgebenden Saucen, Tunken und Dips.
Also so kommunistisch muss man gar nicht sein, um dem Chickenzeugs zu misstrauen und die FDA?
Sag ich lieber nichts zu, sonst werd ich wieder streng beobachtet.

Originalartikel in NYT:
http://mobile.nytimes.com/2014/11/26/opinion/how-the-chicken-built-america.html?_r=1

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