Sonntag, 27. Oktober 2024

Weingut Dorli Muhr, Rohrau

Wanderung durch die Rieden mit allem, was man wissen sollte, wenn man in einer Weinregion lebt. Eine exclusive Exkursion mit anschließender Verkostung. Einfach unvergesslich.

80% der Weltproduktion vom Blaufränkisch kommt aus Ungarn,

1% aus Österreich

Wir durften den vom Spitzerberg verkosten. Der hat es in sich.



Maronisuppe






Dorli Muhr

Vom Weingut zum Spitzerberg



















 


Samstag, 26. Oktober 2024

"Die Dämonisierung von Eltern ist ein Massensport" (Wolfgang Schmidbauer)

Schmidbauer: Die Vorstellung, missratene Eltern gehabt zu haben, befreit von dem depressiven Konzept, selbst an allem schuld zu sein. Aber auf Dauer ist es schlecht fürs Selbstbewusstsein, diejenigen schlecht zu machen, die einem nahestehen. Ich nenne das den kannibalischen Narzissmus. Wenn ich sage, dass meine Frau ganz grässlich ist, muss ich mich auch als jemand sehen, der keine bessere Frau gefunden hat. So ähnlich ist es mit Kindern und Eltern. Wer seine Eltern entwertet, entwertet auch sich selbst. Dazu kommt ein weiteres Problem, das größere vielleicht.

SPIEGEL: Welches?

Schmidbauer: Wer sich als Kind inszeniert, erlebt sich als solches und verliert den Kontakt zu seinen Stärken, zu seiner Autonomie."


ich: bitte auswendig lernen, ihr lieben alle Opfer von Psychoanalyse und Psychotherapie

Dienstag, 22. Oktober 2024

Jugendwort des Jahres: Aura

In der Jugendsprache kommt auch eine negative Aura vor: "Ich dachte, es gibt keine Stufe mehr und bin gestolpert - minus 50 Aura" lautet ein scherzhaftes Beispiel.

Kurier

Montag, 21. Oktober 2024

Joshua Cohen

"Von meinen Literaturprofs habe ich gelernt, dass man die Wahrheit durch bloße Überzeugung ersetzen kann."


Donnerstag, 17. Oktober 2024

Beim Wort genommen

"Das hohe Verkehrsaufkommen am Morgen und zu Mittag, also zu Schulbeginn und Schulende, ist für alle Verkehrsteilnehmer eine Herausforderung. Mir liegt vor allem die Sicherheit unserer Schülerinnen und Schüler am Herzen"

Ihr/Dein Werner Friedl in "Wir Zurndorfer", Ausgabe 3

Eine Herausforderung ist das wohl eher für die Kinder, oder ist es zuviel von den Autofahrern verlangt, auf diese zu achten. Das sollte selbstverständlich sein und nicht eine Gnade des Stärkeren. Bemerkenswert die Aussage, dass "die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler" dem Bürgermeister "vor allem am Herzen" liegt. Das, nachdem über ein Jahrzehnt niemandem aufgefallen ist, dass es von allen Orten an der B10 nur in Zurndorf keinen einzigen Schutzweg gibt und das bei 2 Schulen und einem Kindergarten und einer vielbefahrenen Landesstraße fast ohne verkehrsberuhigende Stellen.

Traurig.



Spannend finde ich außerdem, wie er das Verkehrsaufkommen generell einschränken will. Da müsste man ja noch mehr Schutzwege bauen, vielleicht sogar breitere Radspuren oder traut sich jemand, diesen engen Körperkontakt zu den Limousinen und Lastwagen einzugehen?
"Weitere Informationen werden zeitnah bekannt gegeben"


Samstag, 12. Oktober 2024

Umwerfend: Allein mit der Sonne und dem Eichenwald


 Wer ihm Böses will, bekommt es mit mir zu tun.


hüte dich vor Robinien, Jägern und Möbellagern!



und jetzt geh' schlafen!



Freitag, 11. Oktober 2024

Oppostionskoma

Also, da gibt es in der BIZ den Workout-Park in der alten Straße.

Kostet 20.000,-€

"Der Workout-Park ist für jedermann frei zugänglich und kann selbstverständlich kostenlos genützt werden" BIZ

Toll, aber stell dir vor, es kommt niemand, upsi. Ich werde versuchen, die Nutzung ein wenig zu begleiten und zu dokumentieren. Überrascht hat mich die Einstimmigkeit der Zustimmung. Hat da keiner mehr die Eier, einem solchen Schwachsinn die Zustimmung zu verweigern. Das Argument, es hätte ja eh keinen Nutzen dagegen zu stimmen, weil die SPÖ ja die Absolute hat, klingt für mich wie die Bankrotterklärung einer Opposition. Auch solche Zahlen wie Abstimmungsergebnisse zeigen die Qualität einer funktionierenden Demokratie in der Ortspolitik.

Ich kann nur hoffen, dass ich eines Tages Kung Fu Panda 5 im WOP alte Straße trainieren sehe. Noch ist er leer, aber warten wir das Oktoberende ab, denn dann sind die Arbeiten abgeschlossen. (was kommt da wohl noch? Geräte? Hindernisse?)



Mittwoch, 9. Oktober 2024

Doch nicht in den Wind

Habe heute einen Anruf eines Standardredakteurs erhalten, sehr persönlich, entschuldigend und Mut machend. Mein Leserbrief wird vermutlich nicht veröffentlicht, hatte aber auf diese Weise eine unerwartete Wirkung. Ich habe mich sehr darüber gefreut. Vielleicht der Beginn einer wunderbaren Freundschaft.

Man muss einfach dranbleiben, Geduld haben, nicht aufgeben.



Dienstag, 8. Oktober 2024

Ein Leserbrief, in den Wind geschrieben

Leserbrief an den Standard

(gesendet am 6.10. als Userartikel, schwups, weg er, vermutlich im rosa Papierkörbchen) 


Adieu mon amour, geliebte Tageszeitung, Begleiterin langer Jahre


Es war Liebe auf den ersten Blick, die mannerhafte Farbe, die Themen, das Fehlen aufgeblähter Stories, die Karrikaturen von Tex Rubinovitz, die klugen Kommentare von Lesern zu brennenden Fragen, die Musikbesprechungen von Schachinger und Fluch (ein nicht unwesentlicher Teil meiner CD-Sammlung verdanke ich ihren Tipps), das Album am Wochenende mit Gartentipps, Buchbesprechungen und (ach so viel mehr, aber lange her)

Dann wurde auch noch der Chefredakteur (Gerfried Sperl) unser Nachbar in der Peripherie der ehemaligen Mühl-Kommune. Er scharte gleich einige Kommunarden um sich, denen das Geführtwerden, die Autorität von Otto Mühl abging.

Einmal, in einer beruflichen Krise bot ich ihm an, TV für den Standard zu produzieren. Seine Antwort damals wurde in meiner Familie zum geflügelten Wort: „Melde mich“. Vielleicht ein erster Riss in der Liebe.

Irgendwann hatte ich wohl in einem Anfall von Heimweh ein Spiegel Online Abo, weil das dann doch mit weniger rosa Papierabfall (den ich gerne als Geschenkpapier verwendete) und mit weniger Herumgefuchtel beim Frühstück verbunden war. Ich hatte auch eine kleine Krise mit der österreichischen Innenpolitik. Die nun fand ich im MOFF ausreichend behandelt.

Außerdem hat der Spiegel tolle Autobesprechungen (Jürgen Pander und Nicko!)

Auch war die Berichterstattung über Österreich zufriedenstellend. Und hin und wieder hatte der Spiegel Artikel, die auf Standardrecherchen zurückgingen.
Um nicht auf das milde Pink verzichten zu müssen, griff ich zur Mannerschnitte.


Wäre ich ein Whistleblower, würde ich beim Versuch, Kontakte zu Medien aufzunehmen bereits im Vorzimmer scheitern.

Im konkreten Fall recherchierte ich zu Bodenversiegelungen um meinen Wohnort Zurndorf herum, besuchte sie und dokumentierte die monströsen Flächen filmisch und fotografisch. Mir war einfach aufgefallen, dass neben unserem jetzigen Betonschatz Nr. 1 des Burgenlandes, dem Zentrallager Lutz, auch in Gattendorf eine Logistik entstanden war, ebenso in Kittsee. Parndorf hatte ja bereits seit längerem seinen Anteil am Gewerbegebiet Neusiedl/Parndorf. Da gibt es bereits den ersten unübersehbaren Leerstand zu bewundern, den man ins wunderschöne Hanifteil hinein aufgeschüttet hatte für einen Sportausrüster aus Skandinavien. Nickelsdorf plante ebenfalls einen Gewerbepark gegenüber dem Lutz Zentrallager. Der Zug war vielerorts bereits abgefahren, aber wenn man nun einmal die gesamte Region des Nordburgenlandes grell beleuchtete, das fast Unsichtbare ans Licht zerrte, wäre doch noch einiges möglich.

Hatten sich hier die Bürgermeister ein Wettrennen geliefert, wer baut schneller, stiller und größer als der andere? Wer profitierte hier? Wurden die Erwartungen hinsichtlich Arbeitsplätzen und Kommunalsteuer erfüllt?

Warum kann man Den Betonschatz Nr. 1, das Lutz Zentrallager auf Google Maps nicht sehen, obwohl es da schon seit 2018 steht? Warum werden meine Fotos nicht hochgeladen, meine Rezension nicht veröffentlicht?

Und jetzt stehen Projekte an, wie das Krankenhaus Gols und Wasserstofffabrik Zurndorf. Es wird argumentiert: In Zurndorf hat es doch auch funktioniert. (direkt angrenzend an ein Naturschutzgebiet). 

Eine Telefonistin meldete sich schließlich beim Standard. Sie konnte mich verstehen, meine Verzweiflung, keinen Redakteur mehr persönlich erreichen zu können, meinte, ich solle es mal beim für das Burgenland zuständigen Sebastian Fellner versuchen, es seien grundsätzlich alle überlastet und ja, schade.

So versah ich den Herrn Fellner mit Informationen, später auch mit meiner Presseerklärung, die ich zusammengestellt hatte für meine geführte Schatzsuche, die Suche nach dem Betonschatz Nr.1 des Burgenlandes. Einmal konnte ich mit ihm kurz telefonieren, ein mageres Vergnügen eines mäßig engagierten Journalisten. Der schrieb lieber darüber, wie schön es früher am Neusiedler See war ohne den Massentourismus. Wehmütig kramte er in seinen Erinnerungen.

In meiner Enttäuschung kam ich dann noch auf die irrwitzige Idee, meinen „Ex-Nachbarn“ Sperl auf seiner „Insel“ da draußen zu kontaktieren, aber da stieß ich auch nur auf eine Telefonnummer, die mich traurig anschwieg.

Ähnliche Erfahrungen machte ich mit dem Falter, von dem ich mir am meisten erwartet hatte. Da meldete sich lediglich eine Podcasterin. Meine Aktion (Die Schatzsuche) hätte super zu ihrem Thema gepasst, aber leider müsse sie an dem Tag zu einem Radrennen (immerhin als Teilnehmerin). Ob ich die Aktion nicht zu einem anderen Termin wiederholen könnte.

Hm, klar, ist ja kein Aufwand. Die haben Nerven. Das war es dann auch mit dem Falter, auf den einige aus meinem Bekanntenkreis schwören.


Am schlimmsten empfand ich die Erfahrung in einen dunklen Wald zu rufen ohne das geringste Echo. Was sollen die Medien dann überhaupt noch, wenn sie kein Postfach mehr haben, keine Kontaktmöglichkeiten zu Redaktionen anbieten?

Weitaus bessere Erfahrungen machte ich mit dem BVZ und der burgenländischen Krone, sowohl mit deren Journalisten, die einfach so mal bei mir anriefen, die mich neugierig ausfragten, und deren Fotografen kooperativ und freundlich die Schatzsuche dokumentierten, obwohl es einen Tag vor der Nationalratswahl war.

Diese Medien hatte ich bisher weniger ernst genommen, wenig gelesen, weil da gibt es doch den Qualitätsjournalismus. Ein wenig ratlos bleibe ich zurück mit meinen neuen Pressefreunden, deren einer sich auch weiterhin für mein Anliegen interessiert und ich frage mich, ob dieser Leserbrief jemals im „Schloss“ ankommen wird, angeschaut wird, quergelesen und in einen feschen rosa Papierkorb wandert für wunderliches Allerlei?

Für den Fall finde ich vielleicht auch einen anderen Abnehmer für meinen Aufschrei.

Krone? Kurier? Oh, Presse hatte ich vergessen.



P.S.: Der Standard bietet die Möglichkeit, Userartikel hochzuladen. Dazu gibt es eine Art Volkshochschulkurs über das Artikelschreiben. Warum nicht gleich eine KI dransetzen, die kuschelige Leserbriefe verfasst, die dem liberalen, urrosa Blatt nicht AUA machen?

Donnerstag, 3. Oktober 2024

Das rote Wien und das rote Zurndorf

Im roten Wien (1919 bis 34) nutzte die SPÖ ihre absolute Mehrheit, um die Bevölkerung mit leistbarem, hochwertigen Wohnraum, mit Bildung und einem sozialen Netz zu versorgen, das seinesgleichen suchte.

Im heutigen roten Zurndorf nutzt der Bürgermeister die Absolute dazu, ohne den lästigen Zwang des gemeinsamen Weges qualitativ eher fragwürdigen Wohnraum zu liefern (auslaufende Duschen im neuen Seniorenheim, Kleiderhaken verkehrt herum, die Sanitärfirma ist mittlerweile pleite), ein neues Gemeindeamt mit der Begründung: aber die andern haben doch auch neue...".


flotte Asphaltierungen von Nebenstraßen,

seltsame Sitzgrüppchen mit Dacherl an originellen Plätzen, wuchtig einbetonierte Windradflügel an Schule und Kindergarten. Hat wohl die Burgenland Energie spendiert und erspart sich die Entsorgung.


Hat wer die Kinder gefragt, ob sie sowas wollen? 

Segnungen, die vielleicht nur wenige wollten und brauchten.

Mittwoch, 2. Oktober 2024

Wovor haben die eigentlich Angst?

Treffen mit Anja Haider-Wallner und Christa Wendelin von den Grünen. Ich stelle mich vor, ein wenig Biographie, frühe Zusammenarbeit mit den Grünen beim Kampf gegen die Durchschneidung der Parndorfer Heide durch die Ostautobahn. Wir erreichen eine Tieferlegung im Bereich Friedrichshof und 3 Grünbrücken (damals noch kaum bekannte Maßnahmen).

Ich erzähle von der Geschichte der Zebrastreifen und der Schatzsuche nach dem Betonschatz Nr.1. Dass die Gemeinden Zurndorf, Nickelsdorf und Gattendorf (ihre Bürgermeister) sich weigerten, die Aktion in der Gemeinde oder per cities app anzukündigen.

Als Gründe werden vermutet eigene ähnliche Projekte, politische Zwänge. Faktisch handelte es sich um eine zutiefst undemokratische Maßnahme, die viele Bürger von Information abgeschnitten hat, die auch jeden Bürger, der mal nicht ganz nach dem Geschmack der herrschenden Parteien handelt. Anstatt bürgerliche Aktivität erst einmal grundsätzlich zu fördern, zu begrüßen, wird so ein System von Resignation erzeugt, Rückzug in die Privatheit, weil man ja eh nichts erreichen kann.

Im konkreten Fall der Schatzsuche, die neben dem Informationsansatz durchaus satirische Züge aufweist, vermute ich mittlerweile, wenn ich mir die Bürgermeister so anschaue, dass sie sich davor fürchten, man könnte sich über sie lustig machen. Man kann wütend sein (sie können sich in ihre Burgen zurückziehen), sie angreifen (sie haben die besseren Argumente), den echten Dialog suchen (vielleicht gestehen sie sogar Fehler ein, solange dies nicht öffentlich genacht wird), oder man macht sich lustig über sie. 

Mit Humor können sie nicht viel anfangen, denn das offene Lachen ist ihnen schon länger vergangen, Macht macht ernst.

Also: Hütet euch vor unserem Witz, denn der trifft eure einsame männliche Seele. Ihr wollt doch ernst genommen werden.

uiii, gefährlich

nicht lustig

oh jehh, auch nicht lustig


Wir haben gut lachen