Donnerstag, 27. März 2025

Das Arnold Arboretum und seine Schuld

 


Unsere Tour nach JP oder Jamaica Plain, wo wir für 3 Jahre unseren familiären Stützpunkt hatten. Damals vor ca. 8 Jahren war das eine Etage in einem dieser hübschen Holzhäuser mit Erkern und Balkon mit Blick in die Stadt hinein. Das Viertel hatte uns ganz gut gefallen, mit seinen Stores, wie Goodwill und Boomerang für Gebrauchtes, dem Hardwarestore, CVS und kleine Boutiquen. Dann kam noch ein Café Nero dazu: Das Highlight aber ist ohne Zweifel, ein paar Gehminuten entfernt, das Arnold Arboretum, ein wunderschöner Landschaftspark, ein Ableger der Harvard University mit ständigem Geblühe und Gedufte, solange nicht der Winter eine Pause erzwingt.

Wir wollten wissen, wie es in JP jetzt aussieht und eine Runde durch's Arboretum gehen. JP haben wir diesmal etwas verkommen erlebt, viele Bettler, Boomerang hat aufgegeben, Nero ist schwach besucht und hat keine Suppe. Die Lage auf und um einen Hügel herum immer noch recht nett, die Häuser nicht alle gut in Schuss. Vielleicht sind wir mittlerweile von Cambridge verwöhnt mit seinen Begrünungen, den Radspuren, den Villen.

Sequoien

Im Arboretum schaut es wintermäßig aus, die Bäume kahl bis auf die wenigen Immergrünen, der Bach begleitet uns plätschernd, Hund und Kind sind unterwegs und hier und da zeigen sich die ersten Knospen. Eine lange Fliederallee lässt uns sehnsüchtig träumen von einer kommenden Duftorgie. Wir studieren originelle Bezeichnungen, lateinisch und amerikanisch, globale Herkünfte.



Die Bonsaisammlung schläft noch im Depot. Wir sind hellwach und gehen zum Ausgang. Eine Tafel informiert uns darüber, dass der edle Spender dieses Areals sein Geld mit Herstellung von Waren durch Sklavenarbeit gemacht hat. 


Wenigstens wird es nicht verschwiegen. Wir geben uns noch ein wenig JP zum Abschied.


Keine Kommentare: