Trotz eindringlicher Warnungen von allen Seiten, den See wegen des Froschmonsters nicht zu besuchen, haben wir uns auf den Weg in den dichten Wald gemacht. Bei Sonnenschein verschwindet der Eindruck des Unheimlichen, Verwunschenen völlig und es eröffnet sich ein wundersamer Lebensraum mit zahlreichen Vögeln. Der Weg ist gut markiert und schlängelt sich über Felsen durch verschiedene Arten von Mischwald. Manchmal versinkt er im Morast und zwingt zu kleinen Umleitungen oder Hüpfern von Stein zu Stein. Wir gelangen zu der Stelle, an der wir bei einsetzendem Regen aufgegeben hatten und finden diesmal mühelos weiter. Ein älterer Herr mit seinem Hund "Tucker" begegnet uns und teilt uns mit, dass wir fast am Ziel sind. Der See offenbart sich als eine Perle mitten im herrlich duftenden Kiefernwald mit einem Boot, das auf allgemeine Nutzung wartet, for free sozusagen. Bis auf eine junge Frau, die sich einen Fels, der ins Wasser ragt zum Chillen aussucht, sind wir allein.
Es gibt zwar kein Paddel für den leichten Metallkahn mit Bank, aber ein stärkerer Ast tut es auch zur Not. Und dann, als wir auf dem Wasser sind und uns in dieser tiefen Ruhe einfach treiben lassen, hören wir seinen Ruf von irgendeiner Stelle am Ufer, klagend, womöglich über Bauchschmerzen. Denn auch ein gewaltiger Bullfrog kann sich mal überfressen und ich weiß, wie schwer die Kost von Kentucky Fried einem im Magen liegt. Jetzt haben wir keine Angst mehr, nur Mitleid mit diesem gewaltigen Tier, das sich leider nie zeigt.
Es ist ein Ort voller Kraft, aber kein Kraftort, ein Ort der Ruhe aber ohne Ruder und ein Ort des Friedens aber mit Fliegen.
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