Sonntag, 29. November 2015
Freitag, 26. Juni 2015
Spectacle Island
ist eine der zahlreichen Inseln im Hafen vor Boston. Täglich pendelt eine Fähre zwischen der Insel und der Stadt. Den Namen hat sie von ihrer ursprünglichen Form: Zwei Hügel durch eine schmale Landbrücke verbunden, in der Draufsicht eine Brille. Durch Aufschüttung wurde die Landbrücke immer dicker. Die ganze Insel hat man in etwa einer Dreiviertel Stunde umwandert.
Wie so vieles hier sind auch diese Inseln Eiszeit-Relikte, Drumlins. Beim Rückgang der Gletscher vor ungefähr 10 000 Jahren blieb der Gletscherboden zurück mit rundgeschliffenen Felskuppeln. Anfangs war der Hafen noch Festland, die Inseln einfach nur Hügel und bereits von den eben eingewanderten Ureinwohnern Amerikas genutzt.
Mit dem abtauenden Eis und dem steigenden Meeresspiegel wurden aus den Hügeln Inseln und als die europäischen Eroberer die Bucht von Massachusetts besiedelten, nutzten sie auch die Inseln.
Irgendwann baute ein Mr. Ward eine Fabrik, in der Abfälle der wachsenden Stadt Boston verarbeitet wurden. In den achtzehnhundertfünfziger Jahren wurde der gesamte öffentliche Transport mit Pferden abgewickelt, sodass auch viele Kadaver anfielen, die in der Fabrik verwertet wurden. Das Fett wurde entzogen und daraus Seife und Glyzerin erzeugt. Es muss bestialisch gestunken haben.
Auch andere Abfälle wurden aufgeschüttet und so die Fläche der Insel allmählich vergrößert. Die Brille verfettete zusehends. Der letzte größere Zuwachs entstammte dem sog. Big Dig, einem städtebaulichen Projekt im Boston der 80er Jahre. Dabei wurde die Stadtautobahn unter die Erde verlegt und die Waterfront beruhigt. Spitzname des Big Dig war Big Dump, weil viel Geld darin versenkt wurde.
Wir spazieren über die Insel und genießen die grandiosen Aussichten auf die Stadt und den Hafen.
Mit uns gekommen ist ein Schwarm blaugekleideter Kids aus einer Schule, die überall herumwuseln.
Mittlerweile ist die Insel ein Naturpark. Nur noch die Ausstellung im Infozentrum erinnert an die Höllenfabrik des Mr. Ward. Kein Haus der Familien, die hier lange Zeit wohnten, ist geblieben.
Ein Holzpavillon erinnert an ein Opfer des Anschlags auf den Boston Marathon.
Die Insel ist Teil des amerikanischen Bemühens, alte Sünden gegen die Umwelt wieder gut zu machen. Unter meinen Füßen galoppieren die entfetteten Seelen der Bostoner Kutschpferde von einem Hügel zum andern. Übernachten möchte ich doch nicht mit ihnen. Die Fähre ruft.
Eine freiwillige Parkhelferin |
Mittwoch, 24. Juni 2015
Cape Cod
Das Besondere an Provincetown ist außer dem Erlebnis eines hochintensiven Tourismus das Erlebnis, als heterosexuelles Paar in der Minderheit zu sein, ohne dass man dafür schief angesehen wird.
Nach einer Übernachtung in PTown, dem Hauptort am letzten Zipfel des Caps sitzen wir mit unseren Leihrädern am zentralen Platz und snacken, bevor es mit der Fähre zurück nach Boston geht.
Ein alter Herr bittet mich um einen Sitzplatz neben mir auf der Bank. Eine jüngere und eine ältere Frau begleiten ihn. Sie sprechen deutsch.
Die beiden Damen gehen shoppen und ich komme mit dem Alten ins Gespräch. Er hat in Michigan einen Freund besucht, den Herren aller Golfplatzpfleger der USA, Greenkeeper oder so heißt das.
Er selbst kommt aus Schleswig Holstein, spricht mit hübschem plattdeutschem Akzent und war früher Landwirt. Irgendwann hat ihn unternehmerischer Instinkt gepackt und er hat seinen gesamten Besitz zum Golfplatz umgeackert. Dabei musste er auch Teile seines Waldbesitzes roden. Heute, meint er, wär das gar nicht mehr möglich, weil da jeder "Grünpieper" dazwischenfunkt.
Irgendwann wurde er dann zum Oberhaupt aller deutschen Golfplatzerhalter erwählt, ernannt oder geschlagen. Und so ist sein Besuch ein Treffen unter Herrschern, die alles wissen über perfekte Rasenkultur. Nur die Dimensionen sind etwas verschieden, gibt es doch in Deutschland nur etwa 600 und in den gesamten USA mehr als 16000 Golfplätze. Ob der Typ aus Michigan ihn das spüren lässt?
Ich denke nicht, denn sie zeigen das nicht die Amerikaner, immer freundlich, immer fair, außer
vielleicht, nun ja...
Als Jutta mit ihrem Snack kommt erzählt er das alles dann noch zweimal ausführlich.
Jetzt schreib ich das auch noch auf. Dabei hatten wir gerade einen atemberaubenden Radausflug durch die Sanddünen zum Strand gemacht. Aber das lässt sich nur schwer beschreiben.
Nach einer Übernachtung in PTown, dem Hauptort am letzten Zipfel des Caps sitzen wir mit unseren Leihrädern am zentralen Platz und snacken, bevor es mit der Fähre zurück nach Boston geht.
Ein alter Herr bittet mich um einen Sitzplatz neben mir auf der Bank. Eine jüngere und eine ältere Frau begleiten ihn. Sie sprechen deutsch.
Die beiden Damen gehen shoppen und ich komme mit dem Alten ins Gespräch. Er hat in Michigan einen Freund besucht, den Herren aller Golfplatzpfleger der USA, Greenkeeper oder so heißt das.
Er selbst kommt aus Schleswig Holstein, spricht mit hübschem plattdeutschem Akzent und war früher Landwirt. Irgendwann hat ihn unternehmerischer Instinkt gepackt und er hat seinen gesamten Besitz zum Golfplatz umgeackert. Dabei musste er auch Teile seines Waldbesitzes roden. Heute, meint er, wär das gar nicht mehr möglich, weil da jeder "Grünpieper" dazwischenfunkt.
Irgendwann wurde er dann zum Oberhaupt aller deutschen Golfplatzerhalter erwählt, ernannt oder geschlagen. Und so ist sein Besuch ein Treffen unter Herrschern, die alles wissen über perfekte Rasenkultur. Nur die Dimensionen sind etwas verschieden, gibt es doch in Deutschland nur etwa 600 und in den gesamten USA mehr als 16000 Golfplätze. Ob der Typ aus Michigan ihn das spüren lässt?
Ich denke nicht, denn sie zeigen das nicht die Amerikaner, immer freundlich, immer fair, außer
vielleicht, nun ja...
Als Jutta mit ihrem Snack kommt erzählt er das alles dann noch zweimal ausführlich.
Jetzt schreib ich das auch noch auf. Dabei hatten wir gerade einen atemberaubenden Radausflug durch die Sanddünen zum Strand gemacht. Aber das lässt sich nur schwer beschreiben.
Dienstag, 23. Juni 2015
Jamaica Plain
Es gibt einen netten Fahradladen in der Nähe unserer Wohnung. Er heißt "Ferris Wheels".
Als wir nach Leihrädern fragen, will der Besitzer unser Herkunftsland wissen. Daraufhin beginnt er über das Wiener Riesenrad zu reden und dass sein Vorfahre das erste Riesenrad in Chicago gebaut hat. Der Typ hieß George Washington Gale Ferris. Und nach ihm wird in den USA jedes Riesenrad "Ferris Wheel" genannt. Unser Radgeschäft hat also einen wunderbaren Namen und Geschichte. Was allerdings die Behauptung angeht, dass in Chicago das erste Riesenrad stand, deutet das eher auf eine nette Legende der Ferris Family hin. Denn das erste Riesenrad stand laut Wikipedia in Bulgarien.
Davon berichtet der englische Reisende Peter Mundy. Am 16. Mai 1620 sah er in der Stadt Phillippopolis (die heutige Stadt Plovdiv) einige Kinder, die auf dem Kreisumfang eines großen Rades kleine Sitze befestigt haben, um sich durch sein Drehen zu amüsieren. Ähnliche Fahrten wurden später im 17. Jahrhundert auch in England gesehen.
Als wir nach Leihrädern fragen, will der Besitzer unser Herkunftsland wissen. Daraufhin beginnt er über das Wiener Riesenrad zu reden und dass sein Vorfahre das erste Riesenrad in Chicago gebaut hat. Der Typ hieß George Washington Gale Ferris. Und nach ihm wird in den USA jedes Riesenrad "Ferris Wheel" genannt. Unser Radgeschäft hat also einen wunderbaren Namen und Geschichte. Was allerdings die Behauptung angeht, dass in Chicago das erste Riesenrad stand, deutet das eher auf eine nette Legende der Ferris Family hin. Denn das erste Riesenrad stand laut Wikipedia in Bulgarien.
Davon berichtet der englische Reisende Peter Mundy. Am 16. Mai 1620 sah er in der Stadt Phillippopolis (die heutige Stadt Plovdiv) einige Kinder, die auf dem Kreisumfang eines großen Rades kleine Sitze befestigt haben, um sich durch sein Drehen zu amüsieren. Ähnliche Fahrten wurden später im 17. Jahrhundert auch in England gesehen.
Montag, 15. Juni 2015
Plymouth
It's raining cats and dogs in Boston und wir sind verdammt, das Isabella Stewart Gardner Museum zu besuchen. Am besten getrennt. Kein Mensch hat beim Kunstkonsum den gleichen Rhythmus.
Und bevor man sich schreiend vor einem Portrait der ewig Liebenden fetzt, dreht jeder seine Runde und man trifft sich zum Café.Und dann fetzt man sich schreiend, weil man das Gesehene völlig verschieden interpretiert.
Bei Sonnenschein dagegen fährt man mit dem Auto nach Plymouth und schaut sich die Nussschale an, mit der die Pilgrimfathers (mitsamt Müttern) anno 1620 angereist sind. Die Mayflower II, ein originalgetreuer Nachbau.
Sieht größer aus, als sie ist. Dennoch gab es vermutlich mehr Beinfreiheit, als in unserer Boeing 767, aber kein Kinoprogramm in der Rückenlehne vom Vordermann und kein Chicken Menü.
Die Immigration fiel natürlich aus, weil die Typen den ganzen Zirkus erst mal einführen mussten und die Natives hat ja keiner gefragt. Stell dir vor, die hätten Fingerabdrücke von den Pilgern genommen und sie gefragt, was sie während ihres Aufenthaltes in Amerika vorhaben. Hätten sie das mal lieber gemacht.
Und bevor man sich schreiend vor einem Portrait der ewig Liebenden fetzt, dreht jeder seine Runde und man trifft sich zum Café.Und dann fetzt man sich schreiend, weil man das Gesehene völlig verschieden interpretiert.
Der unglaublich schöne Innenhof |
Bei Sonnenschein dagegen fährt man mit dem Auto nach Plymouth und schaut sich die Nussschale an, mit der die Pilgrimfathers (mitsamt Müttern) anno 1620 angereist sind. Die Mayflower II, ein originalgetreuer Nachbau.
Sieht größer aus, als sie ist. Dennoch gab es vermutlich mehr Beinfreiheit, als in unserer Boeing 767, aber kein Kinoprogramm in der Rückenlehne vom Vordermann und kein Chicken Menü.
Die Immigration fiel natürlich aus, weil die Typen den ganzen Zirkus erst mal einführen mussten und die Natives hat ja keiner gefragt. Stell dir vor, die hätten Fingerabdrücke von den Pilgern genommen und sie gefragt, was sie während ihres Aufenthaltes in Amerika vorhaben. Hätten sie das mal lieber gemacht.
Montag, 18. Mai 2015
Volksanwaltschaft Burgenland
Ist es wirklich so, dass sie sich selbst aufführen, wie das, was sie bekämpfen?
Die ca. 500 Kontrollbesuche/Jahr von Institutionen, die der "Freiheitseinschränkung" verdächtigt werden, laufen so ab, dass die Verdächtigen sich gleich mal schuldig fühlen sollen. Wer kommt darauf, Betreuungseinrichtungen über Freiheitseinschränkung zu definieren? Darunter würde jede stinknormale Schule fallen, die Polizei, die Kirche, auch Fahrradvereine, weil da irgendwer einfach eine Tour plant, ohne dass alle einverstanden sind. Und wer hat diesen Sheriffs so viel Macht gegeben, dass sie unfreundlich sein dürfen, ihre Tätigkeit nicht kommunizieren müssen und außerhalb vernünftiger Zeiten aufkreuzen?.
Wer kontrolliert die Volksanwaltschaft?
Bitte um Kommentare!
Die ca. 500 Kontrollbesuche/Jahr von Institutionen, die der "Freiheitseinschränkung" verdächtigt werden, laufen so ab, dass die Verdächtigen sich gleich mal schuldig fühlen sollen. Wer kommt darauf, Betreuungseinrichtungen über Freiheitseinschränkung zu definieren? Darunter würde jede stinknormale Schule fallen, die Polizei, die Kirche, auch Fahrradvereine, weil da irgendwer einfach eine Tour plant, ohne dass alle einverstanden sind. Und wer hat diesen Sheriffs so viel Macht gegeben, dass sie unfreundlich sein dürfen, ihre Tätigkeit nicht kommunizieren müssen und außerhalb vernünftiger Zeiten aufkreuzen?.
Wer kontrolliert die Volksanwaltschaft?
Bitte um Kommentare!
Dienstag, 5. Mai 2015
Cops gegen den Terror
Kann man diese ganzen schießwütigen amerikanischen Bullen nicht an die Fronten in aller Welt schicken,wo schon andere Irre und Isis und Huthis und Hirnis herumballern und Unbewaffnete terrorisieren?
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