Es regnet. Der Plan: Auf in die Mall, nach Natick, etwa eine halbe Stunde von uns. Herumgehen, sich von allem ansprechen lassen, was da aufgeboten wird, Menschen glücklich zu machen, die irre viel arbeiten und darunter naturgemäß leiden," exhausted", wie man das hier nennt. Uns betrifft das nicht mehr, weil wir ja schon seit Jahren den Ruhestand genießen. Dennoch kennen wir diesen Prozess, weil wir in dieser Welt von Konsumtherapie aufgewachsen sind. Dazu gehörten in unseren Familien Autos, Wohnungseinrichtung, Musik, Fernsehen und natürlich Urlaube. Auch mal gut essen gehen, eine gute Flasche Wein oder Cointreau. Für mich als Kind der 60er Jahre war dieser Prozess bereits durchschaubar, weil ich öfter trotz dieses Wirtschaftswunders Unglück wahrnehmen konnte, auch in meiner eigenen Familie. Trotzdem hat die Konsumtherapie auch bei mir die Wirkung nicht verfehlt und ich durfte in einer depressiven Episode Heilung in einem amerikanischen Supermarkt erfahren, indem ich einfach nur da stand, die Leute beobachtete und mit meinem Einkaufswagen die Warenwelt bereiste. Klick und ich war ganz bei mir.
Nun in der Mall, dürftig besucht, spazieren wir durch ein Einrichtungshaus, dann durch Macy's und müssen nichts kaufen, können aber ein bisschen spielen, wie Kinder in ihrem Kaufladen, ohne Ziel.
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