Schon beim ersten USA Aufenthalt mied ich das Huhn und wurde auf das Peinlichste befragt, warum und ob ich denn der FDA nicht traue. Ich versuchte, mein Bauchgefühl mit irgendwelchen zusammengeschusterten Argumenten aufzufetten, wurde aber trotzdem von da an als systemkritischer Verweigerer, Baumumarmer mit Kommunismus-Option scharf beobachtet.
Nun hab ich es schwarz auf weiß aus der New York Times, was es mit dem Chicken so auf sich hat.
Ursprünglich Sklavenkost, weil die sich weder Schwein noch Rind halten durften, fand es durch die schwarzen Köche bei den Wohlhabenden Einlass in Form in Öl ausgebratener Teile.
Eine weitere Verbreitung erreichten die europäischen Juden, die das Schwein mieden. Dann kamen asiatische Arten des Huhnes dazu, schmackhafter und fleißiger und ergiebiger in Eier- und Fleischleistung.
Und dann kam der Krieg, der die Soldaten mit
Rind- und Schweinefleisch bevorzugte und die Heimat mit dem Huhn abfertigte.
Der Krieg ging zu Ende, das Huhn blieb, mittlerweile aus der Massenproduktion, als billige und wenig kontrollierte Lebensmittelquelle. Das Zeug ist mittlerweile so geschmacklos, dass man es nur genießen kann mit allerlei geschmackgebenden Saucen, Tunken und Dips.
Also so kommunistisch muss man gar nicht sein, um dem Chickenzeugs zu misstrauen und die FDA?
Sag ich lieber nichts zu, sonst werd ich wieder streng beobachtet.
Originalartikel in NYT:
http://mobile.nytimes.com/2014/11/26/opinion/how-the-chicken-built-america.html?_r=1
Donnerstag, 27. November 2014
Montag, 24. November 2014
Achtsamkeitsshopping
So soll er heißen, mein kleiner Ratgeber für ein erfülltes und ausgeglichenes Shoppingerlebnis.
Das muss keine Tortur sein, auch nicht das Grenzerlebnis für Partnerschaften, wenn dabei
einige fundamentale Regeln eingehalten werden.
Shopping erfordert keine andauernde, außergewöhnliche Gehirn- oder auch Körperbelastung.
Das Gehirn befindet sich im Stand-By Modus (Alpha-Wellen), Augen halb geschlossen, äußere Wahrnehmung beschränkt auf die Person, die man begleitet.
Der Moment, auf den es ankommt, ist, wenn er (sie) aus der Umkleidekabine tritt und Blickkontakt herstellt. Dann sollte man zu einer wohlüberlegten, kompetenten Stellungnahme bereit sein: gut, eher nicht oder Alternativen. Bloß nichts Schwammiges.
Wer hier gelangweilt wirkt oder unsicher, hat unweigerlich verloren. Alle Konzentration liegt auf diesem Urteil.
Körperlich sollte man entspannt sein und einen Platz einnehmen, von dem aus man ungehinderte Sicht auf die Umkleidekabine hat.
Es kann recht unterhaltsam sein, nebenbei das Personal bei seiner Arbeit zu belauschen.
Unbequemes kraftraubendes Stehen geht auf Kosten der Laune und damit der nötigen Aufmerksamkeit.
Nach 2 oder 3 Geschäften empfiehlt sich, eine Kaffeepause vorzuschlagen und sich selbst zu befragen, für wieviele Stationen der Achtsamkeitsvorrat noch ausreicht. Es wirkt übrigens sympathischer, seine Erschöpfung zuzugeben, als hier den Helden zu spielen und bei den weiteren Stationen kläglich einzugehen.
Es zählt auch nicht die Anzahl der Beutestücke sondern einzig die Zufriedenheit mit dem Erlebten.
Das muss keine Tortur sein, auch nicht das Grenzerlebnis für Partnerschaften, wenn dabei
einige fundamentale Regeln eingehalten werden.
Shopping erfordert keine andauernde, außergewöhnliche Gehirn- oder auch Körperbelastung.
Das Gehirn befindet sich im Stand-By Modus (Alpha-Wellen), Augen halb geschlossen, äußere Wahrnehmung beschränkt auf die Person, die man begleitet.
Der Moment, auf den es ankommt, ist, wenn er (sie) aus der Umkleidekabine tritt und Blickkontakt herstellt. Dann sollte man zu einer wohlüberlegten, kompetenten Stellungnahme bereit sein: gut, eher nicht oder Alternativen. Bloß nichts Schwammiges.
Wer hier gelangweilt wirkt oder unsicher, hat unweigerlich verloren. Alle Konzentration liegt auf diesem Urteil.
Körperlich sollte man entspannt sein und einen Platz einnehmen, von dem aus man ungehinderte Sicht auf die Umkleidekabine hat.
Es kann recht unterhaltsam sein, nebenbei das Personal bei seiner Arbeit zu belauschen.
Unbequemes kraftraubendes Stehen geht auf Kosten der Laune und damit der nötigen Aufmerksamkeit.
Nach 2 oder 3 Geschäften empfiehlt sich, eine Kaffeepause vorzuschlagen und sich selbst zu befragen, für wieviele Stationen der Achtsamkeitsvorrat noch ausreicht. Es wirkt übrigens sympathischer, seine Erschöpfung zuzugeben, als hier den Helden zu spielen und bei den weiteren Stationen kläglich einzugehen.
Es zählt auch nicht die Anzahl der Beutestücke sondern einzig die Zufriedenheit mit dem Erlebten.
Donnerstag, 20. November 2014
Faneuil Hall
Wir sind Gäste bei der Vereidigung der frischgekürten Anwälte auf die Verfassung von Massachusetts. Voraussetzung war eine äußerst strenge schriftliche Prüfung "The Bar" , die etwa 50% bestanden haben. Viele stolze Eltern, viel Pomp im ehrwürdigen Gebäude Faneuil Hall mit viiiieeel Geschichte und eine Plastiktüte mit viiielen Kugelschreibern, einer davon ein Montblanc, angeblich gefaket, weil die nicht so viel Geld ausgeben. Natürlich auch einiges an Werbung, wo es die besten Anwaltsklamotten gibt oder juristisch durchgebratene Steaks, Rechtsmittel im Großeinkauf, Plädoyers im 10er Pack und Einsprüche in der Vorratstonne.
Und natürlich eine Urkunde.
Mittwoch, 19. November 2014
Jamaica Plain
Unsere Neighbourhood erkunden:
Aus diesen Kästen kann man sich kostenlos mit Büchern eindecken. Keine Ahnung, wer das organisiert. Der Name Jamaica Plain hat übrigens nichts mit Jamaica zu tun, sondern ist es ein Anglizismus für den Namen des Massachusett-Sachem Kuchamakin , der Regent der jungen Chickatawbut war.
Es gibt jede Menge kleiner netter Läden, für alles mögliche, u.a. Gebrauchtklamotten und -waren aller Art, ein herrlicher Bioladen und ein Geschäft voller Madonnen, Heiligenfiguren und Heilmittelchen gegen alles außer Migräne.
Die Einwohner haben sich bisher erfolgreich gegen die Etablierung der üblichen Ketten für Fastfood gewehrt. Recht eigensinnig und sympathisch. Nachts höre ich Walgesänge.
Ein wunderschöner Park zum Wandern und Entspannen ist das Arboretum. Wieder einmal bestätigt sich, dass hier alles größer ist, als bei uns.
Und übrigens haben die Celtics gegen Cleveland mit einem Punkt Unterschied verloren.
Macht nix, Hauptsache einmal in dieser gewaltigen Arena so ein Spiel erlebt zu haben.
Samstag, 15. November 2014
Ufo-Sichtung über Boston
Erst auf dem Foto sahen wir mit großer Überraschung, was wir da erwischt haben.
Da wir hier neu und ohne jede Erfahrung mit Behörden sind, außerdem immer in der berechtigten Panik, verhaftet zu werden, gaben wir unsere Entdeckung ausschließlich an den Boston Globe weiter, der sogleich ein Reporterteam zu uns schickte, um uns zu interviewen. Natürlich konnten wir keine wirklich ergiebigen Auskünfte erteilen, hatten aber ein nettes Zusammensein mit den Presseleuten und diese meldeten den Vorfall auch bei der hiesigen Meldestelle der Homeland Security, die uns eine Nacht lang verhörte. Morgens bekamen wir ein ordentliches Frühstück und wurden in der Innenstadt abgesetzt. Case closed, denk ich mal.
Sie mussten nur den Verdacht ausräumen, dass wir die Vorhut einer Invasionstruppe aus dem All sind und an Weihnachten Massenvernichtungswaffeln backen wollen.
Freitag, 22. August 2014
Montag, 28. Juli 2014
NSA -Die Lösung
Alle Gebäude und Einrichtungen der Behörde werden zu geschlossenen Anstalten erklärt. Jeder Beschäftigte hat das Recht, seine Familie in die Anstalt aufzunehmen. Dieser Akt ist nicht mehr rückgängig zu machen. Erreichen die Kinder die Volljährigkeit, dürfen sie das Gelände nach einer Erinnerungsbereinigung verlassen und in die Außenwelt zurückkehren.
Die Anstalt bearbeitet alle Daten, die bis zum Tag der Isolation eingegangen sind. Es werden keine neuen Daten mehr aufgenommen.
Sind alle Daten erfasst und ausgewertet, ist es den Insassen erlaubt, sich gegenseitig auszuhorchen.
Das Equipment ist vorhanden.
Infrastruktur und Versorgung sollen weitgehend autark sein. Auf diese Weise werden genügend Arbeitsplätze und Tätigkeiten zur Verfügung stehen.
Eine Landwirtschaft mit Ackerbau und Viehzucht wird staatlich gefördert, soll aber nur dem Eigenbedarf dienen.
Das Experiment wird wissenschaftlich begleitet, um zu erforschen, welche Art eines Gesellschaftssystems sich in diesem Soziotop herausbildet.
Geplant ist eine vorläufige Laufzeit von 50 Jahren. Wer in dieser Zeit einer Tätigkeit nachgeht, die rein praktischen Zwecken dient, sei dies Handwerk, Land- oder Forstwirtschaft oder Verwaltung, wird auf Probe resozialisiert.
Während der einjährigen Beobachtungszeit wird er oder sie durch eine geeignete Behörde überwacht und bewertet. Nach dem Probejahr entscheidet eine unabhängige Jury über Verbleib in Freiheit
oder Rückweisung in die Geschlossene.
Die Anstalt bearbeitet alle Daten, die bis zum Tag der Isolation eingegangen sind. Es werden keine neuen Daten mehr aufgenommen.
Sind alle Daten erfasst und ausgewertet, ist es den Insassen erlaubt, sich gegenseitig auszuhorchen.
Das Equipment ist vorhanden.
Infrastruktur und Versorgung sollen weitgehend autark sein. Auf diese Weise werden genügend Arbeitsplätze und Tätigkeiten zur Verfügung stehen.
Eine Landwirtschaft mit Ackerbau und Viehzucht wird staatlich gefördert, soll aber nur dem Eigenbedarf dienen.
Das Experiment wird wissenschaftlich begleitet, um zu erforschen, welche Art eines Gesellschaftssystems sich in diesem Soziotop herausbildet.
Geplant ist eine vorläufige Laufzeit von 50 Jahren. Wer in dieser Zeit einer Tätigkeit nachgeht, die rein praktischen Zwecken dient, sei dies Handwerk, Land- oder Forstwirtschaft oder Verwaltung, wird auf Probe resozialisiert.
Während der einjährigen Beobachtungszeit wird er oder sie durch eine geeignete Behörde überwacht und bewertet. Nach dem Probejahr entscheidet eine unabhängige Jury über Verbleib in Freiheit
oder Rückweisung in die Geschlossene.
Sonntag, 8. Juni 2014
Where the wild foxes grow
I said, 'Do you know where the wild foxes grow
So sweet and scarlet and free?'
Jutta nodded her head, as I lay on the bed
'If I show you the foxes will you follow?'
I said: "Sure" and she took me to the Loon Drive
She showed me the foxes and we kissed.
And the next thing I heard was a click and a cluck
As she knelt above me with her I phone in hands.
She shot pictures of foxes and we wished them good luck.
So sweet and scarlet and free?'
Jutta nodded her head, as I lay on the bed
'If I show you the foxes will you follow?'
I said: "Sure" and she took me to the Loon Drive
She showed me the foxes and we kissed.
And the next thing I heard was a click and a cluck
As she knelt above me with her I phone in hands.
She shot pictures of foxes and we wished them good luck.
Der fantastische Mr. Fox. Er war uns von Anfang an begegnet, wenn wir mit dem Auto in die Stadt fuhren, oder wenn wir zurückkamen. In aller Ruhe spazierte er oder eher sie ihres Wegs, einmal mit einem Hot Dog in der Schnauze. Wir wollten mehr über ihn wissen.
Einmal, als Franzi und ich laufen gingen, kam er uns entgegen. Wir blieben stehen, er ebenso wie wir. Wir musterten uns gegenseitig und kamen wohl jeder zur Ansicht, dass keiner was Böses vorhat.
Lediglich die Straßenseite wechselten wir.
Am vorletzten Tag entdeckte Jutta bei einem Spaziergang zufällig die ganze Familie. Es handelte sich um 5 Junge und ihre Mutter.
Immer wieder wagten sich ein oder zwei Jungtiere unter dem Baum hervor, nahmen aber kaum Notiz von den neugierigen Beobachtern. Und so zogen wir uns diskret zurück und konnten nach Auflösung des Rätsels endlich wieder nach Hause. Wahnsinn!
Doch jetzt bereits, nach 2 Tagen zuhause vermissen wir das Haus im Wald mit Franzi und Matthew dem nächtlichen Konzert der Ochsenfrösche und dem vorbeistreifenden Mr. Fox.
Donnerstag, 5. Juni 2014
We'll fix it
Gestern habe ich Sue besucht. Sie starb mit 28 Jahren, obwohl sie ungeheuer vital war und für ihr Alter recht kräftig gebaut. Und schön, natürlich war sie überaus schön, aber nicht für jeden zu haben. Wenn sie böse war, konnte sie so richtig die Zähne zeigen.
Am Abend Kino: Maleficent. Mittlerweile können wir es korrekt aussprechen.
Am Abend Kino: Maleficent. Mittlerweile können wir es korrekt aussprechen.
Hat uns gut gefallen, v.a. Angelina Jolie als nicht wirklich böse aber überaus beindruckende Fee. Die Männer sind hier eindeutig die Bösen.
Bei Molly's danach wird theoretisiert über die verblüffenden Parallelen zwischen Jolie's Biographie (Operation, Adoption) und ihrer Rolle (Flügelverlust, Adoption der Königstochter).
Doch was macht man am letzten Tag bei mäßigem Wetter?
Wir lassen das Handwerk hochleben und beginnen mit der Reparatur des zusammengebrochenen Bootsgestells. Das sah wirklich übel aus, zudem liegt es im Hoheitsgebiet der Gelsenkönigin Maggie Sting.
vorher |
Nachdem nun eine bestialisch knurrende Milwaukee Bohrmaschine im Haus ist, müssen wir nur noch Winkel, Schrauben, Bolzen, die Homer Toolbox (8,-$) und 70 Meter Kabel kaufen bei Home Depot, wo uns Candy Sue an der Kasse erwartet, und los gehts.
Nach 2 Stunden ist der erste Schritt getan. Das Ding steht wieder, aber es hat seine Opfer gefordert, einige kleinere Verletzungen, versumpftes Schuhwerk und zahllose Einstiche durch Maggie's bluthungrige Scharen.
Aber alle sind stolz.
Good Job!!!
Mittwoch, 4. Juni 2014
Vocabulary or Learning by Talking
Matt erweitert seine Deutschkenntnisse und wir unsere bescheidenen Englischkenntnisse.
Er lernt, indem er beobachtet. Worte, die häufig vorkommen, verwendet er dann in nicht immer passenden Situationen.
Die Top 3 sind bedauerlicherweise: Genau, Wahnsinn und Scheiße.
Wir vermuten, dass man damit eine Zeitlang in Deutschland durchkäme, denn irgendwie ist immer alles wahnsinnig, genau oder halt Scheiße.
Das deutsche Lieblingswort von Nick ist: Ohrwurm (das gibt es auf englisch nicht in einem Wort)
Mein erlerntes Vokabular teile ich in 3 Kategorien:
A sehr gebräuchlich
B Speziell
C Noch spezieller, aber lustig
A
It`s drizzling - Es nieselt (immer wieder)
braid - Zopf (hab ich gebacken)
pivotal - darum dreht es sich (ich liebe es)
fencing - Fechten (sehr beliebt)
suitcase - Koffer (und nicht wallet, was ich am Flughafen falsch verwendet habe)
sympathy, pity - Mitleid
to cheat on s.o. - jemanden betrügen, fremdgehen (dauernd in der Zeitung)
she is addicted to sports - verrückt sein nach Sport (Stewart über Jutta)
to sue (lawsuit) - klagen (Wir sind unter Anwälten)
to pursue - verfolgen
trivial pursuit - Spiel, war mal lustig
chum - Kumpel (life is a cabaret, old chum)
clothes hanger - Kleiderbügel (fehlen uns immer)
valet - Einer, der Autos einparkt
wallet - Geldbeutel
wimp - Seicherl (bei uns in Dauergebrauch)
innocuous - wirkt unschuldig, ist aber harmful (z.B. das Double Down Sandwich von KFC)
tender - zärtlich
chicken-tender - Hühnerfleisch in der Form einer Krüppelbanane (etwas, das ich meide)
chicken nugget - der selbe Mist als Brocken
edible - essbar (ist hier vieles, muss aber nichts mit Ernährung zu tun haben)
sewer - Kanal
sober - nicht besoffen, nüchtern
tiny - winzig
teeny - noch winziger
teensy - fast nix
room and board - Kost und Logis (wurde mir angeboten, wenn ich immer für unsere Studenten koche)
I'm improving - Ich übe (ständig)
not that bad - nicht so übel
B
sleep like a log - Schlafen wie ein Murmeltier (eigentlich Stück Holz)
groundhog - Murmeltier
hedgehog - Igel
badger - Dachs
manure - Erde mit Dung für den Garten
wrench - Zange (schenke ich Matt)
fertilizer - Kunstdünger (hier wird gegärtnert)
extension cord - Verlängerungskabel
germ - Keim
yeast - Germ
to splurge on sth. - sich was gönnen (Gegenteil von stingy)
stingy, adj. - geizig
C
lump sum - Einmalzahlung (gefällt mir vom Klang, so könnte ein Sherpa heißen)
Hiccup - Schluckauf (Jutta bei kalten Getränken)
grooved shoulders - Linien auf der Straße, die beim Drüberfahren Krach machen
cooked books - Bilanzbetrug (vielleicht bei der Veteranenorganisation)
Beast of burden - Lastesel
Genau genommen ist es ein Wahnsinn, wie oft man Scheiße sagt.
Er lernt, indem er beobachtet. Worte, die häufig vorkommen, verwendet er dann in nicht immer passenden Situationen.
Die Top 3 sind bedauerlicherweise: Genau, Wahnsinn und Scheiße.
Wir vermuten, dass man damit eine Zeitlang in Deutschland durchkäme, denn irgendwie ist immer alles wahnsinnig, genau oder halt Scheiße.
Das deutsche Lieblingswort von Nick ist: Ohrwurm (das gibt es auf englisch nicht in einem Wort)
Mein erlerntes Vokabular teile ich in 3 Kategorien:
A sehr gebräuchlich
B Speziell
C Noch spezieller, aber lustig
A
It`s drizzling - Es nieselt (immer wieder)
braid - Zopf (hab ich gebacken)
pivotal - darum dreht es sich (ich liebe es)
fencing - Fechten (sehr beliebt)
suitcase - Koffer (und nicht wallet, was ich am Flughafen falsch verwendet habe)
sympathy, pity - Mitleid
to cheat on s.o. - jemanden betrügen, fremdgehen (dauernd in der Zeitung)
she is addicted to sports - verrückt sein nach Sport (Stewart über Jutta)
to sue (lawsuit) - klagen (Wir sind unter Anwälten)
to pursue - verfolgen
trivial pursuit - Spiel, war mal lustig
chum - Kumpel (life is a cabaret, old chum)
clothes hanger - Kleiderbügel (fehlen uns immer)
valet - Einer, der Autos einparkt
wallet - Geldbeutel
wimp - Seicherl (bei uns in Dauergebrauch)
innocuous - wirkt unschuldig, ist aber harmful (z.B. das Double Down Sandwich von KFC)
tender - zärtlich
chicken-tender - Hühnerfleisch in der Form einer Krüppelbanane (etwas, das ich meide)
chicken nugget - der selbe Mist als Brocken
edible - essbar (ist hier vieles, muss aber nichts mit Ernährung zu tun haben)
sewer - Kanal
sober - nicht besoffen, nüchtern
tiny - winzig
teeny - noch winziger
teensy - fast nix
room and board - Kost und Logis (wurde mir angeboten, wenn ich immer für unsere Studenten koche)
I'm improving - Ich übe (ständig)
not that bad - nicht so übel
B
sleep like a log - Schlafen wie ein Murmeltier (eigentlich Stück Holz)
groundhog - Murmeltier
hedgehog - Igel
badger - Dachs
manure - Erde mit Dung für den Garten
wrench - Zange (schenke ich Matt)
fertilizer - Kunstdünger (hier wird gegärtnert)
extension cord - Verlängerungskabel
germ - Keim
yeast - Germ
to splurge on sth. - sich was gönnen (Gegenteil von stingy)
stingy, adj. - geizig
C
lump sum - Einmalzahlung (gefällt mir vom Klang, so könnte ein Sherpa heißen)
Hiccup - Schluckauf (Jutta bei kalten Getränken)
grooved shoulders - Linien auf der Straße, die beim Drüberfahren Krach machen
cooked books - Bilanzbetrug (vielleicht bei der Veteranenorganisation)
Beast of burden - Lastesel
Genau genommen ist es ein Wahnsinn, wie oft man Scheiße sagt.
Dienstag, 3. Juni 2014
Cole Pond
Trotz eindringlicher Warnungen von allen Seiten, den See wegen des Froschmonsters nicht zu besuchen, haben wir uns auf den Weg in den dichten Wald gemacht. Bei Sonnenschein verschwindet der Eindruck des Unheimlichen, Verwunschenen völlig und es eröffnet sich ein wundersamer Lebensraum mit zahlreichen Vögeln. Der Weg ist gut markiert und schlängelt sich über Felsen durch verschiedene Arten von Mischwald. Manchmal versinkt er im Morast und zwingt zu kleinen Umleitungen oder Hüpfern von Stein zu Stein. Wir gelangen zu der Stelle, an der wir bei einsetzendem Regen aufgegeben hatten und finden diesmal mühelos weiter. Ein älterer Herr mit seinem Hund "Tucker" begegnet uns und teilt uns mit, dass wir fast am Ziel sind. Der See offenbart sich als eine Perle mitten im herrlich duftenden Kiefernwald mit einem Boot, das auf allgemeine Nutzung wartet, for free sozusagen. Bis auf eine junge Frau, die sich einen Fels, der ins Wasser ragt zum Chillen aussucht, sind wir allein.
Es gibt zwar kein Paddel für den leichten Metallkahn mit Bank, aber ein stärkerer Ast tut es auch zur Not. Und dann, als wir auf dem Wasser sind und uns in dieser tiefen Ruhe einfach treiben lassen, hören wir seinen Ruf von irgendeiner Stelle am Ufer, klagend, womöglich über Bauchschmerzen. Denn auch ein gewaltiger Bullfrog kann sich mal überfressen und ich weiß, wie schwer die Kost von Kentucky Fried einem im Magen liegt. Jetzt haben wir keine Angst mehr, nur Mitleid mit diesem gewaltigen Tier, das sich leider nie zeigt.
Es ist ein Ort voller Kraft, aber kein Kraftort, ein Ort der Ruhe aber ohne Ruder und ein Ort des Friedens aber mit Fliegen.
Bitte etwas Meer
Der Tag ist gekommen. Schönes Wetter, alle wollen es, und es ist nicht einmal so weit nach Hampton Beach, dem Ballermann der Ostküste. Harleys ohne Ende, Porsches, Mustangs, schrottreife Japaner; Tiefergelegtes, Höhergestelltes, Pickups jeder Größe und jede Menge vierrädriges Zeug, das eher nach Transformers aussieht.
Wasser eisig, Sonne hart wie Röntgen, und richtig prächtige Brandung, alles was du brauchst für einen Tag am Atlantik.
Auf unserer von Matt geführten kulinarischen Tour besuchen wir zum Dinner das Applebee's, ein typisches Lokal für die amerikanische Mittelklasse, in ziemlich gesichtslosem Design, sauber, uniformiertem Personal, überall Glotzen an der Wand, auf denen meist Baseball läuft, also eher langweilig. Die Karte ist eindeutig chickenlastig und bietet beispielsweise für 2 Personen Arrangements zu 20 bzw. 25 $, die zwei Hauptgerichte zur Wahl bieten und eine gemeinsame Vorspeise. Bedient werden wir von Sarah.
Wir beginnen schon mal, unsere bisherigen Erfahrungen in Ratinglisten zu verwandeln und geraten in erbitterte Grundsatzdiskussionen, die zeigen, wie weit Europa und Amerika auch kulinarisch auseinandergedriftet sind.
Wasser eisig, Sonne hart wie Röntgen, und richtig prächtige Brandung, alles was du brauchst für einen Tag am Atlantik.
What is wrong here? |
Auf unserer von Matt geführten kulinarischen Tour besuchen wir zum Dinner das Applebee's, ein typisches Lokal für die amerikanische Mittelklasse, in ziemlich gesichtslosem Design, sauber, uniformiertem Personal, überall Glotzen an der Wand, auf denen meist Baseball läuft, also eher langweilig. Die Karte ist eindeutig chickenlastig und bietet beispielsweise für 2 Personen Arrangements zu 20 bzw. 25 $, die zwei Hauptgerichte zur Wahl bieten und eine gemeinsame Vorspeise. Bedient werden wir von Sarah.
Dip aus Spinat und Käse, besser als es aussieht. |
Eine entsetzliche Käse-Biersauce ganz hinten |
Ribs |
Die weißen Gestalten sind Mashed Potatoes |
Wir beginnen schon mal, unsere bisherigen Erfahrungen in Ratinglisten zu verwandeln und geraten in erbitterte Grundsatzdiskussionen, die zeigen, wie weit Europa und Amerika auch kulinarisch auseinandergedriftet sind.
Freitag, 30. Mai 2014
The Giant Bullfrog
Es gibt ein paar hübsche Wanderwege um den See herum. Sie sind bestens markiert und mit Tafeln ausgestattet, die einem immer wieder den Standort zeigen. Man braucht weder Pad noch Karte.
Am Ende unserer Runde kommen uns 2 Hunde entgegengebrettert, gefolgt von ihrer Herrin.
Trotz Riesengekläffs sind die Viecher wohl friedlich. Wir kommen ins Gespräch. Sie heißt Amy und spricht nahezu perfekt Deutsch. Gelernt hat sie die Sprache am Goethe Institut in Boppard.
Jetzt lebt sie am See und ist glücklich mit der Natur, der Einsamkeit, der Ferne von all den Malls und Zerstreuungen der Konsumgesellschaft. Sie hat ein gutes und offenes Gesicht und wirkt daher durchaus glaubhaft. Ihre 12-jährige Tochter besucht die Elementary School in Grantham.
Die möchte ich gerne mal sehen.
Für die kalten Winter braucht man auf jeden Fall dicke Sohlen.
Die wild herumbalgenden Hunde ziehen Amy weiter und wir verabschieden uns.
Mittlerweile haben wir in Erfahrung gebracht, was es mit The Giant Bullfrog of Eastman auf sich hat. Ursprünglich ein Frosch von gewöhnlichen Ausmaßen, kam es durch die Unaufmerksamkeit eines KFC-Angestellten zu einem folgenschweren Zwischenfall. Der Frosch war auf das Gelände gelangt, auf dem die Lebensmittelreste entsorgt werden. Der Angestellte, nennen wir ihn Justin, hatte soeben die Reste von Double Down Sandwiches eines ganzen Tages entsorgt, dabei aber den Deckel der Tonne nicht sorgfältig verschlossen, sodass der Frosch eindringen konnte. Was dann genau geschah, kann nur vermutet werden, da nur wenige Spuren vorhanden sind. Neben der völlig geleerten und anschließend zerstörten Restetonne, fand man die Flossenabdrücke eines Amphibiums, die mit denen eines Ochsenfrosches völlig ident waren, nur etwa von der 200-fachen Größe. Die Überwachungskamera des Geländes zeigte gegen Mitternacht einen gewaltigen Schatten über den Parkplatz springen, der leider keine deutliche Konturen zeigte, dessen Srungtechnik aber der eines Frosches sehr ähnelte.
Als die Angestellten der KFC-Filiale am Morgen zu ihrem Arbeitsplatz kamen und die entsetzlichen Verwüstungen sahen, alarmierten sie sofort Polizei und Homeland Security. Trotz einer sofortigen Suchaktion mit Hundestaffeln und Helikoptern, konnte die gesuchte Kreatur vorerst nicht gefunden werden.
In den Schlagzeilen der Ortspresse hatte jedenfalls die Existenz des Giant Bullfrog of Eastman ihre ersten deutlichen Spuren hinterlassen. Ein Unternehmenssprecher von Kentucky Fried Chicken bedauert den Vorfall und Justin wurde in den vorzeitigen Ruhestand versetzt, Die Produktion des Double Down Sandwich soll ungehindert fortgesetzt werden, allerdings werden die Restetonnen zukünftig mit Hochsicherheitsschlössern und gepanzerten Stahldeckeln gesichert.
Donnerstag, 29. Mai 2014
GMOs
5/21/2014 - Last year, the "March Against Monsanto" took place in over 400 cities and in 52 countries around the world. The mass media tried to block it out, because their sponsors sell mainly GMOs, genetically mutated food and medicine. A few television stations touched on it briefly, as if it were some little...
Learn more: http://www.naturalnews.com/GMOs.html#ixzz338mQVDiW
Diese Seite gilt als polemisch und wenig brauchbar. Auch hier wird mit Angst gearbeitet. Feinde sind natürlich die Bundesbehörden und die Konzerne. Und am Ende soll immer etwas gekauft werden.
Es ist halt eine deutliche Gegenposition.
In Europa werden gentechnisch veränderte Lebensmittel gekennzeichnet. In den USA ist Vermont der erste Staat, der jetzt eine Kennzeichnungspflicht einführt. Andere Neuenglandstaaten werden bald folgen.
In einigen Grundnahrungsmitteln sind hier verlässlich GMOs enthalten, wie z.B. in Soja- oder Maisprodukten, die massenhaft konsumiert werden.
Unsere "Kinder" hier, besonders Matt haben Vorbehalte gegenüber Bioprodukten (könnten verwurmt sein). Ihnen genügt die gebotene Lebensmittelsicherheit.
Aber das ist wohl alles in Bewegung.
Gerade legen die beiden einen kleinen Garten an. Guter Anfang.
Learn more: http://www.naturalnews.com/GMOs.html#ixzz338mQVDiW
Diese Seite gilt als polemisch und wenig brauchbar. Auch hier wird mit Angst gearbeitet. Feinde sind natürlich die Bundesbehörden und die Konzerne. Und am Ende soll immer etwas gekauft werden.
Es ist halt eine deutliche Gegenposition.
In Europa werden gentechnisch veränderte Lebensmittel gekennzeichnet. In den USA ist Vermont der erste Staat, der jetzt eine Kennzeichnungspflicht einführt. Andere Neuenglandstaaten werden bald folgen.
In einigen Grundnahrungsmitteln sind hier verlässlich GMOs enthalten, wie z.B. in Soja- oder Maisprodukten, die massenhaft konsumiert werden.
Unsere "Kinder" hier, besonders Matt haben Vorbehalte gegenüber Bioprodukten (könnten verwurmt sein). Ihnen genügt die gebotene Lebensmittelsicherheit.
Aber das ist wohl alles in Bewegung.
Gerade legen die beiden einen kleinen Garten an. Guter Anfang.
kleiner Garten hinter unserem Hotel in der Bronx |
Garten von Franzi und Matt, NH |
KFC Day
Ich habe bis 9 Uhr geschlafen. Es geht mir soweit ganz gut und ich bin bereit, meinen Teil des Deals zu erfüllen. Dazu fahren wir nach West Lebanon, einem Kaff, das an einer riesigen Mall darnklebt.
Da gibt es einen Kentucky Fried Chicken und dort werde ich ein Double Down Sandwich essen, so wie wir es vereinbart hatten. (siehe Post "Prinzipiell")
Eine Stunde vor dem Essen versuche ich, meinen Magen mit Pantoloc vor dem Ärgsten zu bewahren, habe auch nur mäßig gefrühstückt, sodass ich tatsächlich hungrig bin.
Erste Überraschung: Das Ding ist gar nicht offiziell angeboten, kann aber bestellt werden.
Zweite Überraschung: Es ist gar nicht so riesig, eher ein Häppchen für hiesige Mägen,
Dritte Überraschung: Das Ding ist gar nicht so käselastig und speckerfüllt, sodass der erste Geschmackseindruck eher an ein mäßiges Wienerschnitzel erinnert,
Erst nahe dem Kern starten Sauce, Käse und Speck incl. Geschmacksverstärkern ihren Turbo und verwischen die Spuren der ursprünglichen Zutaten. Eigentlich schmeckt dann alles gleich und man kann kaum noch sagen, um welche Art Fleisch es sich handelt.
Es handelt sich jedoch in diesem Fall um Chicken, und dies ist die Ausnahme, die meine ansonsten harte Linie, Chicken zu schonen, bestätigt. Ich bitte hiermit die Seele des Huhns, dessen Fleisch in mein Sandwich gefunden hat um Vergebung und werde auch zu Hause weitgehend auf Huhn verzichten, ausgenommen am wöchentlichen Grillabend während des Sommers.
Um im Falle eines Herzstillstandes oder eines anaphylaktischen Schocks Beweismaterial für eine allfällige Klage in der Hand zu haben, dokumentieren wir auf Video.
Es ist jetzt nachmittag und ich spüre meinen Darm nicht mehr. Leider habe ich mich auf englisch völlig vertan und verkündet:
"I feel aching my testicles"
Korrekt muss es heißen: "I feel aching my intestines"
Sorry dafür. Nach einer Injektion geht es mir besser. Wir können endlich für Matt eine Bohrmaschine als Geschenk zur Graduation kaufen und zurückfahren.
Unterwegs bringt uns eine verfallene Scheune kurz nach der Highway-Ausfahrt auf eine verwegene Geschäftsidee. Angeregt von unseren Gastgebern, die von den Kostproben deutscher Cuisine recht angetan waren, planen wir schon länger ein Restaurant zu eröffnen.
Kurzum: Die Scheune wäre die perfekte Location mit Werbetafeln entlang des Highway. Die eher gebrechliche Substanz müsste erhalten, aber durch eine Stahl-, Glaskonstruktion gestützt und gesichert werden.
Mögliche Namen:
Autobahn Diner
Jutta's and Werner's finest German Cuisine
Stew Art an der Autobahn
Apple-Moose and Latkes
Die Karte würde anbieten: Kartoffelpuffer, Eintöpfe, Stelze mit Kraut, Kartoffelsalat,
Klöße und Knödel mit Bratwurst oder Leberkäse.
Lieferservice könnte Matt's Freund Nick übernehmen, der nach dem Umzug nur noch 4 Finger an einer Hand hat.
Sobald wir einen Investor gefunden haben, werden wir kaufen und nach einer geschätzten Aufbauzeit von einem Jahr übersiedeln.
Da gibt es einen Kentucky Fried Chicken und dort werde ich ein Double Down Sandwich essen, so wie wir es vereinbart hatten. (siehe Post "Prinzipiell")
KFC in West Lebanon |
Eine Stunde vor dem Essen versuche ich, meinen Magen mit Pantoloc vor dem Ärgsten zu bewahren, habe auch nur mäßig gefrühstückt, sodass ich tatsächlich hungrig bin.
Erste Überraschung: Das Ding ist gar nicht offiziell angeboten, kann aber bestellt werden.
Zweite Überraschung: Es ist gar nicht so riesig, eher ein Häppchen für hiesige Mägen,
Dritte Überraschung: Das Ding ist gar nicht so käselastig und speckerfüllt, sodass der erste Geschmackseindruck eher an ein mäßiges Wienerschnitzel erinnert,
Erst nahe dem Kern starten Sauce, Käse und Speck incl. Geschmacksverstärkern ihren Turbo und verwischen die Spuren der ursprünglichen Zutaten. Eigentlich schmeckt dann alles gleich und man kann kaum noch sagen, um welche Art Fleisch es sich handelt.
Es handelt sich jedoch in diesem Fall um Chicken, und dies ist die Ausnahme, die meine ansonsten harte Linie, Chicken zu schonen, bestätigt. Ich bitte hiermit die Seele des Huhns, dessen Fleisch in mein Sandwich gefunden hat um Vergebung und werde auch zu Hause weitgehend auf Huhn verzichten, ausgenommen am wöchentlichen Grillabend während des Sommers.
Um im Falle eines Herzstillstandes oder eines anaphylaktischen Schocks Beweismaterial für eine allfällige Klage in der Hand zu haben, dokumentieren wir auf Video.
Es ist jetzt nachmittag und ich spüre meinen Darm nicht mehr. Leider habe ich mich auf englisch völlig vertan und verkündet:
"I feel aching my testicles"
Korrekt muss es heißen: "I feel aching my intestines"
Sorry dafür. Nach einer Injektion geht es mir besser. Wir können endlich für Matt eine Bohrmaschine als Geschenk zur Graduation kaufen und zurückfahren.
Unterwegs bringt uns eine verfallene Scheune kurz nach der Highway-Ausfahrt auf eine verwegene Geschäftsidee. Angeregt von unseren Gastgebern, die von den Kostproben deutscher Cuisine recht angetan waren, planen wir schon länger ein Restaurant zu eröffnen.
Kurzum: Die Scheune wäre die perfekte Location mit Werbetafeln entlang des Highway. Die eher gebrechliche Substanz müsste erhalten, aber durch eine Stahl-, Glaskonstruktion gestützt und gesichert werden.
Mögliche Namen:
Autobahn Diner
Jutta's and Werner's finest German Cuisine
Stew Art an der Autobahn
Apple-Moose and Latkes
Die Karte würde anbieten: Kartoffelpuffer, Eintöpfe, Stelze mit Kraut, Kartoffelsalat,
Klöße und Knödel mit Bratwurst oder Leberkäse.
Lieferservice könnte Matt's Freund Nick übernehmen, der nach dem Umzug nur noch 4 Finger an einer Hand hat.
Sobald wir einen Investor gefunden haben, werden wir kaufen und nach einer geschätzten Aufbauzeit von einem Jahr übersiedeln.
Mittwoch, 28. Mai 2014
Wald
Eine einstündige Wanderung führt zum Cole Pond, einem Teich auf einem Hügel gelegen. Wir nehmen den Bear Drive bei herrlichem Sonnenschein mit ein wenig Wasser und einem Trailmix zum Knabbern. Die anfangs asphaltierte Straße ist in kurzen Abständen zugemüllt mit leeren Bierdosen und deren Pappbehältern. Als würden die Leute ihre Dosen einfach aus dem Wagenfenster feuern.
Nach 5 Kilometern beginnt der eigentliche Trail. Nach einer Holzbrücke führt ein schmaler Pfad
ins Dunkel des Waldes. Mittlerweile hat es sich zugezogen und tröpfelt auf das Blätterdach des herrlichen Mischwaldes. Manchmal dringt ein tiefes Röhren aus der Ferne. Man spricht nur hinter vorgehaltener Hand vom "Giant Bullfrog of Cole Pond", Blödsinn, Ammenmärchen. Gegen Regen sind wir nicht gerüstet. Der war erst für zwei Uhr nachmittag angekündigt. Es wird stiller und noch finsterer. Eine mindestens halbmeterlange Schlange huscht ins Unterholz. Der Boden ist immer wieder völlig aufgeweicht und zwingt uns auszuweichen oder von Stein zu Stein zu hüpfen. Nach einer Dreiviertel Stunde schüttet es kräftig und der Pond ist immer noch nicht erreicht. Wir sind etwas müde als wir eine Lichtung erreichen, auf der sich der Pfad völlig verliert. Der Regen prasselt und die Vogelstimmen sind verstummt. Dafür ist das Röhren wieder lauter geworden und um uns herum beginnt es im Gebüsch zu knistern. Wir wollen im Haus anrufen, stellen jedoch fest, dass wir keinen Empfang haben. Hinter einem Baum scheint eine Gestalt zu stehen mit tief in die Augen gezogenem Hut. Wir rufen ihr etwas zu. Sie antwortet nicht, beginnt aber langsam auf uns zuzugehen. Ich höre jetzt auf zu schreiben, weil ich mir echt Sorgen mache. Nicht dass ich mich fürchte, Abe unheimlich ist das schon. Jetzt hebt er ...
So endet die letzte Eintragung im Tagebuch meines Vaters. Er und meine Mutter sind seit gestern verschwunden. Wir haben den ganzen Trail nach ihnen abgesucht und dann auf dieser Lichtung, das aufgeweichte Tagebuch gefunden und die Kamera mit diesem Film.
Wer hat meine Eltern gesehen?
Nachtrag: Mittlerweile sind sie wieder aufgetaucht. Angeblich ging es ihnen nur um ein gruseliges Filmprojekt.Sie hatten sich einfach im Haus versteckt. Die haben vielleicht Nerven.
Nach 5 Kilometern beginnt der eigentliche Trail. Nach einer Holzbrücke führt ein schmaler Pfad
ins Dunkel des Waldes. Mittlerweile hat es sich zugezogen und tröpfelt auf das Blätterdach des herrlichen Mischwaldes. Manchmal dringt ein tiefes Röhren aus der Ferne. Man spricht nur hinter vorgehaltener Hand vom "Giant Bullfrog of Cole Pond", Blödsinn, Ammenmärchen. Gegen Regen sind wir nicht gerüstet. Der war erst für zwei Uhr nachmittag angekündigt. Es wird stiller und noch finsterer. Eine mindestens halbmeterlange Schlange huscht ins Unterholz. Der Boden ist immer wieder völlig aufgeweicht und zwingt uns auszuweichen oder von Stein zu Stein zu hüpfen. Nach einer Dreiviertel Stunde schüttet es kräftig und der Pond ist immer noch nicht erreicht. Wir sind etwas müde als wir eine Lichtung erreichen, auf der sich der Pfad völlig verliert. Der Regen prasselt und die Vogelstimmen sind verstummt. Dafür ist das Röhren wieder lauter geworden und um uns herum beginnt es im Gebüsch zu knistern. Wir wollen im Haus anrufen, stellen jedoch fest, dass wir keinen Empfang haben. Hinter einem Baum scheint eine Gestalt zu stehen mit tief in die Augen gezogenem Hut. Wir rufen ihr etwas zu. Sie antwortet nicht, beginnt aber langsam auf uns zuzugehen. Ich höre jetzt auf zu schreiben, weil ich mir echt Sorgen mache. Nicht dass ich mich fürchte, Abe unheimlich ist das schon. Jetzt hebt er ...
So endet die letzte Eintragung im Tagebuch meines Vaters. Er und meine Mutter sind seit gestern verschwunden. Wir haben den ganzen Trail nach ihnen abgesucht und dann auf dieser Lichtung, das aufgeweichte Tagebuch gefunden und die Kamera mit diesem Film.
Wer hat meine Eltern gesehen?
Nachtrag: Mittlerweile sind sie wieder aufgetaucht. Angeblich ging es ihnen nur um ein gruseliges Filmprojekt.Sie hatten sich einfach im Haus versteckt. Die haben vielleicht Nerven.
Montag, 26. Mai 2014
Memorial Day
Große Teile der Landschaft wirken völlig unberührt. Die menschliche Nutzung ist gut versteckt, der Baumbestand ist gemischt und wirkt urtümlich. Nur bei entsprechendem Wind hört man Motorgeräusche. Und wie schon gesagt: Der Wald rückt unmerklich vor.
Alle Programme und Zeitpläne verenden gerade im Treibsand der Anspruchslosigkeit.
In diesem Zustand sind Vorausplanungen über mehr als eine Stunde völlig sinnlos.
Jutta und ich springen auf den Rhythmus von Franzi und Matt auf. Da muss man gar nicht mehr nachdenken. Bisschen essen:
Molly's Diner |
Bisschen einkaufen:
Hanover |
Bisschen entspannen:
Hot Tub |
Dazwischen spazieren gehen am See, lesen, und mit meinem Minigleitflugzeug spielen.
Kochen und wieder bisschen essen.
Kochen und wieder bisschen essen.
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