Freitag, 24. Juni 2011

Back to Europe

Wir sind zuhause angekommen nach dem Direktflug New York, JFK Wien.
Gestern hatte es einen Zwischenfall am JFK gegeben, dicht an einer Kollision mit einer startenden Maschine. Das erklärt möglicherweise unsere Verspätung beim Start um fast 2 Stunden.
Unser Frühstück hatten wir bei Starbucks auf der Jericho Turnpike gegenüber von unserer Motorlodge, deren Frühstück bereits zu mehreren Todesfällen geführt hat.
Um die Jericho Turnpike zu überqueren, empfiehlt sich, diesen Knopf zu drücken

Ich bin Fan von Coffee Mocca small

Jutta mag lieber Espresso doppio con panna
Gerade hatte es einen 4-fachen Mord gegeben. Ein Drogenabhängiger hat in einer Apotheke den Inhaber, einen Angestellten und 2 Kunden aus nächster Nähe abgeknallt.
http://news.yahoo.com/s/ac/20110621/us_ac/8677957_long_island__pharmacy_killer_expected_victims_would_be_unarmed_1
Es ist ein seltsam unnötiges Verbrechen, weil der Junkie auch so an seine Schmerzmittel herangekommen wäre. In dem Artikel wird angemerkt, dass keines der Opfer die Chance hatte, sich zu verteidigen, weil New York die strengsten Waffengesetze hat.
Jedenfalls wurde der Killer soeben geschnappt und da stehen wir nach dem Checkout aus der Motor Lodge mit der Schlagzeile, froh, keine Apotheke gebraucht zu haben. Der Himmel ist völlig verhangen und es beginnt zu regnen. Queens möchte uns zeigen, wie traurig es sein kann, oder wie es darunter leidet, dass wir gehen. Ich möchte wenigstens einen Blick auf den Ozean werfen und dazu muss man Long Island nach Süden durchfahren, bis das Land endet. Das dauert überraschend lang und zeigt uns wieder einmal den Charakter einer Suburb. Millionen Straßenrechtecke mit teilweise adretten Häuschen und immer wieder grosse Malls mit allen Arten Supermärkte. Wir erreichen endlich den Atlantic Beach bei strömendem Regen und heftigen Winden. Hässliche Wohnblocks säumen diesen Beach der Gefangenen der Stadt. Graugefleckte Möwen lachen uns aus, als der Wind uns den Schirm zerfetzt .





Bevor sich der Nebel endgültig auf diesen Strand der Traurigkeit legt, an dem die Möwen für das menschliche Getue nur verächtliches grausiges Gelächter übrig haben, sagen wir:
"It's all set" Wir sind fertig für diesmal und fahren zur Leihauto-Rückgabe am JFK Airport.
Zuhause werde ich sicher erstmal starten ohne die Kupplung getreten zu haben.
Ich werde wieder spüren, wie ich Geld ausgebe, weil ich es physisch in die Hand nehme und jemandem überreiche. Das Leben mit der Kreditkarte ist flott und man gewöhnt sich daran, aber in Wahrheit ist die Kreditkarte wie ein Schlitz im Geldbeutel, aus dem es unentwegt hinausrinnt, ohne dass man es spürt.

Die Reiseliteratur war keine zufällige, sondern gewählt, die eigenen Eindrücke mit anderen zu vergleichen, auch Kontrapunkte zu setzen.

Die Bücherliste:


Jared Diamond: Der Dritte Schimpanse
http://www.amazon.de/dritte-Schimpanse-Evolution-Zukunft-Menschen/dp/3596172152
Der Autor ist in Boston aufgewachsen und sein Werk verschafft mir Rüstzeug, die menschlichen Wesen des Landes vor einem umfassenden evolutionsbiologischen Hintergrund zu sehen.
Hochinteressant, brisant, Antibiotikum gegen Mystik und Religiosität und weil Diamond auch witzig sein kann, ausgezeichnete Vorleseliteratur für den Strand.

William Gay: Nächtliche Vorkommnisse
http://www.krimi-couch.de/krimis/william-gay-naechtliche-vorkommnisse.html
Spielt in Tennessee, ist zutiefst amerikanisch und hilft mir, in den Nächten im Haus am Eastman Lake ordentlichen Grusel zu empfinden.

Wolfgang Büscher: Hartland
http://www.amazon.de/Hartland-Zu-Fuß-durch-Amerika/dp/3871346853
Ein klassischer Reisebericht eines Wanderers durch die Staaten von Nord nach Süden.
Ich finde sovieles wieder in meinen eigenen Erlebnissen. Nicht spektakulär, nicht schnell, aber authentisch und unterhaltsam.

Das Letzte: Chicken Fried (Final Version)
http://www.youtube.com/watch?v=yLcCVTAAjZ8

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