Donnerstag, 16. Juni 2011

Eastman Lake

14. Juni

Heute findet ein Ritual statt, das Stewart ungefähr so beschrieben hat:
Take out the old stuff, burn it down and take a new level!
Das heisst ausmisten und wegschmeissen. Dabei fallen für uns ein paar coole Shorts und Hemden ab,
die hoffentlich noch in den Koffer passen.



Danach ist das Haus nicht mehr wieder zu erkennen. Es dauert doppelt so lang, es zu durchqueren, wie vorher.

15. Juni

Bei der zweiten Umrundung des Eastman Lake beobachten wir, wie eine Familie ein Tretboot benützt und dabei Schwimmwesten trägt. Ich könnte das nachvollziehen bei schwerem Seegang auf offener See.
Der Eastman Lake ist heute zwar vom Wind leicht aufgeraut, bleibt aber dennoch ein kleiner See von vielleicht 2 km Länge. Also wozu Schwimmwesten?
Weil sie zu dritt auf dem Boot sind. Jederzeit könnte ein Familienmitglied absichtlich oder unabsichtlich die anderen Familienmitglieder angreifen und das Boot in Gefahr bringen.
Weil jederzeit Terroristen mit einem Schnellboot angreifen könnten.
Weil Gott jederzeit versehentlich eine Sintflut auslösen könnte.
Weil die Navy gerade ein Manöver auf dem See mit scharfer Munition haben  könnte .
Weil ein zweites Touristenboot mit der Lenkung nicht klarkommt.

Also: Gründe genug.

Ein älterer Herr spricht uns an und fragt, woher wir kommen?
Ich antworte: From Austria. We are living in the boonies.
Er lacht.
Neues Vokabular ist wie neue Schuhe: Am besten gleich anziehen und damit rumrennen.

Learning American today:
Bust ist der Versager, ein Blindgänger, eine Niete

Wir besprechen den Unterschied zwischen Looser und Bust.
Bust hätte eigentlich Chancen, nützt aber keine und bleibt durchschnittlich.
Zuweilen rutscht er noch tiefer.
Von seinem Bruder Looser hat man gar nicht erwartet, dass er was bringt.

















Nach der Wanderung bringen wir massenhaft Plastiksäcke mit Wäsche zu einem Sammelcontainer in West Lebanon. Case closed.
Einkauf im Hanover Coop für das Abendessen. Ich koche eine Lasagne.
Ein Gewitter zieht auf und taucht die Interstate in ein überirdisches Licht.

16. Juni

Mittlerweile planen wir für die nächsten Tage noch einen kleinen Road Trip nach New York. Wir würden noch mehr vom Land und endlich etwas vom Meer sehen.
Erst einmal nach Hampton, einem Ort an dem winzigen Stück Küste, mit dem sich New Hampshire an den Atlantik wagt.
Über Boston geht es nach Plymouth, auf der 195 Interstate die Küste lang nach New London.
Mit der Fähre nach Long Island, um dort einen Tag in den Hamptons zu verbringen.
Zum Flughafen, dort Hotel, Auto abgeben und einen oder 2 Tage für New York. 
Vielleicht Aufbruch am Freitag, d.h. fast eine Woche dafür.

Zum letzten Mal baden wir im Eastman Lake und verabschieden uns anschließend von Hanover.

Ebenso zum letzten Mal fahren wir zum Haus am See über die Strasse, die uns so wirkungsvoll die Fahrt mit einer Achterbahnfahrt ersetzt hat.



Keine Kommentare: