Sonntag, 5. Juni 2011

New Day, New Life

5. Juni

Gestern haben wir eine erstaunliche Entdeckung gemacht, für hiesige Verhältnisse: Man kann den See komplett umwandern. Das dauert ein paar Stunden, ist aber wunderschön. Angeblich kann man Elchen begegnen, aber auch Schwarzbären und Füchsen. Wir begegnen lediglich dem Manager des Schigebietes von Dartmouth College. Sein Hund ist ein Labrador namens Emma und tut uns angeblich nichts, wenn wir sein Herrchen in Ruhe lassen.
Er meint, Amerika sollte von den Europäern einiges lernen, wie etwa die freie Zugänglichkeit der Natur. Wow!
Hier gäbe es auch eine Menge Wanderwege, die aber heimlich existieren und nicht beworben werden. Es geht da um die Unfallgefahr und die Angst der Besitzer, verklagt zu werden.
Er selber ist den Weg noch nie komplett gegangen. Ich verspreche ihm, bei Gelegenheit von der kompletten Umrundung zu berichten und Fotos zu zeigen.
Die Wegmarkierung ist sensationell gelöst: Alle paar Meter stecken blaue Quadrate an den Bäumen.

Einige nette Strände, gepflegt, sauber mit Kinderspielgeräten warten auf Familien mit Kindern.
Weil die Gefahren überall lauern, wird umfassend vor allem gewarnt. 
Ich vermisse die Typen mit den Metalldetektoren.





Lady Slipper heisst auf Deutsch Frauenschuh und ist eine Orchidee
Den ganzen Weg begleiten uns Felsbrocken, die im dichten Wald herumliegen, als wären sie vom Himmel gefallen. Ich verdächtige die letzte Eiszeit und die mächtigen Transportbänder ihrer Gletscher.
Wir erreichen unsere Unterkunft ohne einen einzigen Elch gesehen zu haben.

















Am Nachmittag gibt es Shopping light in Wal Mart und Sportgeschäften, denn Jutta möchte ein T-Shirt von den Dallas Mavericks, weil sie Dirk liebt (German Wunderkind) und ich ein Kapperl zum Laufen und Boxershorts, weil ich sonst nichts brauche. Damit füllt man keinen Einkaufswagen im Wal Mart und so kaufen wir noch einen kleinen roten Trolley, in dem wir nachher noch einen roten Rucksack finden, in dem wir noch eine kleine rote Kulturtasche finden, in der wir endlich nichts mehr finden. Das alles kostet fast nichts und ist den meisten Kunden dann auch vermutlich nicht viel wert. Die meisten Kunden sind beleibt und tragen das Unglück des Planeten ins Gesicht geschrieben. Nichts wie weg.
Vom grausigen Lebanon ins gepflegte Hanover zur versprochenen Campustour guided by daughter and friend. Eigentlich haben wir alles schon mal gesehen, aber das Wetter ist schön und wir müssen Wal Mart abschütteln. Wir begegnen Long. Auch seine Eltern kommen und gegen ihre Anreise aus Shanghai sind wir Weicheier. Ihre Flugreise über Detroit dauert 20 Stunden. Wir werden ihnen begegnen.
Nicht unbedingt begegnen möchte ich George Bush sen., der geehrt wird. Er ist 86 Jahre alt und sitzt manchmal im Rollstuhl. Angeblich hat er versprochen, mit 90 nochmal mit einem Fallschirm abzuspringen. Möge er bei der Landung seine Sohn treffen und nicht einen unschuldigen Elch. Seine Anwesenheit und Ehrung war heftig umstritten. Die Verwaltung hat sich dann doch durchgesetzt.
Noch ist es relativ ruhig in Hanover. Die meisten der 3.500 erwarteten Gäste kommen erst kurz vor der Veranstaltung und dann wird es rappelvoll. Dank ausgezeichneter Kontakte werden wir ziemlich weit vorne sitzen. Es wird Regen erwartet.

Franzi bleibt in Hanover und wir sind allein im Haus am See. Nach einigen blöden Witzen (The Shining, You know?)  muss ich die Türen besonders gut verschließen.



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